Samstag, 19. Juli 2008

Laos - Huah Xai, Luang Prabang, Vientiane

Sawadee!

Seit unserem letzten Bericht sind schon wieder ein paar Tage vergangen in denen wir einiges durchgemacht haben. Mittlerweile sind wir nach einer Nacht und Nebel Aktion in Laos angekommen und haben neben dem beeindruckenden Mekong auch das super-entspannte Staedchen Luang Prabang erleben duerfen. Grade sitz' ich im Bus nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos und versuche in meinen Sitz gequetscht hier was anstaendiges auf Papier, aeh, auf Festplatte zu bringen.

Von Chiang Mai verabschiedeten wir uns nach einem langen Tag (Shopping und Paketversand, 26 Kilo! incl.) am spaeten Abend und bestiegen einen kleinen Minibus, der uns zur Grenze nach Laos bringen sollte.
Eigentlich dachten wir, wir wuerden die Nacht durchfahren, anfangs hatte es auch den Anschein, und so versuchten wir auf den engen Sitzen irgendwie etwas Schlaf zu finden.
Um 3 Uhr Nachts kamen wir dann an eine Art Hotel, in der Naehe der Grenze, und wir wurden aus dem Bus geworfen, unsere Passports gecheckt (wie noch oft in den folgenden Tagen) und in kleine Zimmer verfrachtet (jeder musste 50 Baht, 'n Euro fuer die Nacht blechen) wo wir ganze 4 Stunden Schlaf auf den harten Matratzen bekommen sollten.

Am naechsten Tag gings dann um 7 Uhr, 5 Minuten nach dem Weckruf!, auf der Ladeflaeche eines Pick-Ups zur thailaendischen Grenze am Ufer des Mekong. Wir mussten unsere Baht in Dollar wechseln (fuer nen ziemlich ueblen Kurs!) weil die Grenzbeamten in Laos nur Dollar akzeptieren...


So matschig isses am Mekong

Nachdem wir unseren Ausreisestempel abgeholt, und die Lui noch schnell 'n paar Passbilder hat machen lassen, wateten wir durch den glitschigen Mekong-Matsch (es hatte den ganzen versch... Morgen geregnet) und kletterten rauf auf ein Longtail, welches uns ans andere Ufer brachte.

Voellig verdreckt und durchnaesst erreichten wir Laos. Dort mussten wir in einer langen Abfertigungsreihe warten bis wir nach einer Stunde endlich unsere vergoldeten Dollar los wurden und unseren Einreisestempel in den Pass gedrueckt bekamen. Wilkommen in Laos, dem Land von Mekong, Moenchen, Tempeln und von Nebel umwaberten Bergspitzen. Nicht zu vergessen dem andauernden Regen... und KOMMUNISMUS! (once again!)
Vom Grenzposten ging's dann mit einem weiteren Minibus zur Anlegestelle der Slowboote, von denen uns eines in den naechsten zwei Tagen den Mekong hinunterschippern sollte. Nachdem uns versichert wurde, das in unserem Uebernachtungsort nur Kip (die laoseigene Waehrung in ganz bescheidener Stueckelung und mit Werten die den alten italienischen Lire in nichts nachstehen) akzeptiert werden und wir unsere Baht doch bitte (fuer einen erneut miesen Wechselkurs) tauschen sollten (wir lehnten dankend ab!) stiegen wir (erneut durch ordentlich Matsch) an Bord unseres Slowboats.
Schoen, wurden wir also von zwei langen Reihen wenig vertrauenserweckend zusammen-
gezimmerten Holzbaenken (so ca. 1,5 Arsch breit mit einer Beinfreiheit wie in nem Fiat) begruesst (zum Glueck hatten wir uns noch rechtzeitig SItzkissen besorgt!).
Lady Luck zum Dank konnten wir es uns aber letztlich auf zwei roten Plastiksttuehlen bequem machen (30 Meter Beinfreiheit, dank erster Reihe) und eine Stunde spaeter stach die ganze illustre Traveller/Einheimische-Gesellschaft in See. Oder besser gesagt in Fluss.


So sah's auf unserem ersten Slowboat aus, da war noch gut Platz! ...

Acht Stunden spaeter erreichten wir nach stundenlangem Lesen, Schlafen, die faszinierene Natur und Landschaft rund um den Mekong bewundern, sich ueber die schmerzenden Hinterteile Hinwegmeditierens, unser erstes Etappenziel: Pak Beng.
Schizophren wie wir (Lonely Planet sei dank) mittlerweile waren, schnappten wir uns lange bevor wir ankamen unsere Backpacks und liessen sie nicht aus den Augen um ja keinem "I-carry-you-bag!"-Betrueger zum Opfer zu fallen.
Naja, auf alle Faelle endeten wir abends in einem kleinen Guesthouse wo wir fuer zwei Euro ein nettes Zimmer hatten in dem um halb elf (Generator sei Dank) das Licht und der Venntilator aus gingen, wir aber letztlich eine ordentliche Portion Schlaf bekamen. Und das war neben der Dusche definitiv das Wichtigste.


... auf unserem zweiten Boot war's n bissl kuschliger *ggg*

Der naechste Tag brachte eine aehnliche Bootsfahrt mit, diesmal nur auf einem kleineren, ergo engeren Boot. Um die Holzbaenke kamen wir nicht herum und so waren unsere Hintern nach erneuten acht Stunden froh endlich wieder durchblutet zu werden. Wir erreichten Luang Prabang in den fruehen Abendstunden und machten uns auf den Weg (Matsch) zu einem der vielen Gaestehaeuser.
Da unsere praeferierte Unterkunft schon belegt war, mussten wir mit einer Nacht in einem fensterlosen, aber meiner Meinung nach trotzdem gemuetlichen, Zimmer verbringen. Nach einem kurzen Bummel ueber den Nachtmarkt und einem entspannten Abendessen fielen wir dann auch recht schnell ins Bett und genossen es so richtig ausschlafen zu koennen.


Die wunderschoene Landschaft Laos vom Mekong aus

Nach einem Fruehstueck, direkt am Mekongufer (der Fluss braun wie eh und je), zogen wir in unsere neue Bleibe um (diesmal mit eigenem Bad!) und wollten eine Erkundungstour durch die Stadt starten, was (dem Regen sei Dank) ins Wasser fiel. Die Lui beschloss also ihren Koerper zu huldigen und nach den vielen Thai-Massagen nun eine Lao-Massage auszutesten (mit fatalem Ergebnis, Autsch!). Ich stoepselte waehrenddessen meinen Laptop ein und unterhielt mich mit einigen Folgen "Entourage". Einer Serie die fuer maennliche Filmfreaks nur zu goettlich ist (unbedingt anschaun). Ausser einem zweiten Bummel ueber den Nachtmarkt und einem leckeren Abendessen war an dem Tag dann auch nix anderes mehr geboten.


Suchbild: Wo ist der Tuk-Tuk-Fahrer?

In Luang Prabang begannen wir den neuen Tag recht spaet, weswegen wir in der Baeckerei in der wir fruehstueckten leider keine der begehrten Croissants ergattern konnten. Nach einem kleinen Erkundungstrip den wir (dem Regen sei erneut Dank) abbrachen begannen bei dr Lui heftige Kraempfe in ihren "Hohlorganen". Wir verbrachten also den Rest des Tages in unserem Zimmer ohne uns aber wirklich zu langweilen (DVD und Buechern und Magenkraempfen sei Dank). Abends suchten wir was leichtes, warmes zum Essen und bummelten noch ein letztes mal ueber den Nachtmarkt bevor wir dann mehr oder weniger gut einschliefen.

Der naechste Tag (also heute, aeh naja is au scho wieder n bissi her seit ich des geschrieben hab...) war als Reisetag eingeplant. Mit dem VIP-Bus geht's heute von Luang Prabang wie schon gesagt in die Hauptstadt Vientiane. Die Strecke fuehrt uns ueber wolkenverhangene Berge und durch von angeschwollenen (dem vielen Regen sei Dank) Fluessen stark ueberschwemmten Taelern mit versunkenen Reisfeldern und zerstoerten Bambushuetten. Wahnsinn, hier wird einem richtig bewusst, welche unglaublichen Gewalten die Natur hervorbringen kann. Am Strassenrand sehen wir ab und an ganze Famillien vor den Tuemmern ihrer Huetten stehen und wir koennen uns denke ich trotzdem nicht annaehernd vorstellen welche Schaeden der Regen angerichtet hat. Uns selber trifft es mehrmals als der Bus anhalten muss weil ein Erdrutsch die Strasse vor uns blockiert. Die Warterei kostet uns mehrere Stunden, aber das ist eben Laos.


die franzoesische Besatzung hinterliess Spuren...

Und somit komm ich dann zum Abschluss dieses Berichts (Gott sei Dank *g*). Laos ist wirklich ein faszinierender Fleck Erde. Man sollte es nicht glauben aber Thailand und Laos trennt nicht nur der Mekong sondern auch der komplett andere Lebensrythmus. Laos ist weitaus entspannter als Thailand, was vielleicht auch daran liegt dass Laos weitaus weniger touristisch erschlossen ist als Thailand (was sich vermutlich mit dem Abschluss der Bauarbeiten der Strecke Peking-Bangkok endgueltig aendern wird).
Auch wenn wir in Laos nur sehr wenig Zeit verbringen, muss ich mich doch schon nach kurzer Zeit fuer dieses Land aussprechen. Von mehreren grausamen Kriegen stark gebeutelt, mit den immernoch verstreuten Minen und Bomben als staendige Gefahr, die taeglich Leben fordert und auch Kinder nicht verschont, im Ruecken, sind die Menschen so ruhig, lebensfroh und freundlich, es ist unbeschreiblich! Deswegen ende ich hier auch meinen Bericht und lasse euch mit meinen vagen Eindruecken bis zum naechsten mal allein.

"Laos Jewel of the Mekong!"

Und weil wir ja nicht so sind, gibts noch n kleines Video von uns obendrauf...
...wenn wir n schnelles Internet finden, naja Laos is halt g'muetlich...

...ja, aber Kapstadt isses ned und deswegen, tatttaaaa!

Samstag, 12. Juli 2008

Thailand - Chiang Mai

Gruess Gottle!

Nachdem wir gerade erst aufgestanden sind (es war 14 Uhr) und uns den Bauch schoen ordentlich vollgeschlagen haben, sitzen wir jetzt wieder in unserem (dank durch Laptop beschlagnahmter Steckdose) Ventilatorlosen Zimmer und schwitzen ueber dem neusten Bericht fuer euch. Klingt eklig, ist aber so...lol
Nach einer erschoepfenden, teils schlaflosen Nacht im hell erleuchteten Zugabteil (diesmal hatten wir dummerweise 2. Klasse, also keine abgetrennte Kabine sondern nur n Vorhang...) kamen wir am Bahnhof in Chiang Mai, dem Tor zum Norden, an. Zum Glueck fanden wir einen Fahrer von unserem Guesthouse und umgingen so die oft nervenden Tuk-Tuk- und Taxifahrer die lautstark ihre Dienste (im Transportsektor) anbieten. Unsere Unterkunft das "Eagle House 2" liegt eigentlich recht zentral innerhalb der Stadtmauern Chiang Mais. Die Matratze ist eher von der harten Thai-Sorte aber wenigstens bewegt sich das Bett nicht, also erstmal 'n weilchen ausgeruht...

Als ich grad' so schoen am ausruhen war, kam bei meiner Reisepartnerin mal wieder der ungebremste Aktivismus durch:

"Ich will 'ne Silberfabrik seh'n! Und 'ne Seidenfabrik! Und..."


Wer sein Tuk-Tuk liebt der schiebt! (tolle Idee mit der Silberfabrik Lui!)

Nachdem sie mich irgendwann weichgeklopft hatte besorgten wir uns ein Tuk-Tuk, das uns fuer ein paar Baht zu den Touristenfallen fahren sollte. Am Ziel angekommen, bestaetigte sich meine Idee von dem was wir zu erwarten hatten. Grosse Einkaufshallen, vollgepackt mit Schmuck und Tuechern und irgendwo liegt ein Ordner mit Bildern! welche die Herstellung der Waren (irgendwo in einer Hinterhoffabrik) zeigen. Naja, hammer wieder mal was gelernt (da faellt mir ein wir haben schon seit ewig keine Weltenbummlerlektion mehr geschrieben...).
Anschliessend entdeckten wir dass unser Guesthouse am naechsten Tag eine Trekkingtour zu den abgelegenen Bergstaemmen im Dschungel durchfuehrt (wollten wir eigentlich erst ein paar Tage spaeter machen). Also schnell eingeschrieben und dann am gleichen Abend zum Briefing gehopst.

Unser Adolf, aeh... Unser Fuehrer "Det" (oh mein Gott war deeer schlecht!!! Sorry!) erklaerte uns die Tour und das Equipment welches jeder fuer die drei Tage auf seinem Ruecken durch die Pampa tragen sollte. Schoen, kommen wir also doch nochmal zu 'nem richtigen Dschungelabenteuer und unsere Fuesse noch einmal zu einer ordentlichen Wanderaktion.
Die Nacht war dann aufgrund der Tourvorbereitungen und der fruehen Startzeit eher von kurzer Natur (so war's eigentlich nicht geplant) und wir starteten gemeinsam mit acht weiteren "Trekkinghungrigen" auf der Ladeflaeche eines Pickups ins Abenteuer.An einem kleinen Markt ausserhalb Chiang Mais versorgten wir uns noch schnell mit dem Noetigsten (Wasser und Regencapes) fuer die Tour und schon ging's weiter...


"wilder" Elefantenritt

Nach einem ziemlich hol'prigen Trip ueber ausgewaschene Dreckpfade (fuehlte mich fast wie beim Motocross) erreichten wir unser erstes Ziel. Direkt neben der Strasse standen mehrere Elefanten die gelangweilt vor sich hinfrassen und auf deren Ruecken wir fuer die naechste Stunde Platz nehmen sollten. Fuer all diejenigen die noch nie einen Elefanten beruehrt haben: Es fuehlt sich an wies ausschaut. 'Ne dicke, robuste Haut, Dreck, Staub und viele kleine ziemlich stupfige Haare, also alles in allem jetzt nicht irgendwie kuschelig, falls jemand mal 'nen Elefanten als Haustier wollte...
Der Ritt auf dem Ruecken des grauen Riesen, war echt anstrengend, denn wir mussten uns gut festhalten um bei steilen Passagen nicht vom Sitz zu fallen. Ganz abgesehen von der stoischen Bewegungsweise die ein Elefant an den Tag legt und bei der es einen bei jedem Schritt ordentlich 'rumhaut.

Von den Dickhaeutern ging's dann nach laengerer Fahrt zu einer heiligen Hoehle und den Duennhaeutern die darin kopfueber an der Decke haengen. Derart viele Fledermaeuse hatten wir bisher noch nicht gesehen und auch die ganzen Spinnen und Grillen die in der Hoehle, die einigen Moenchen als Meditationsstaette dient,
krabbelten faszinierten uns. Auf irgendwie eklige Weise...
Nach einer weiteren kurzen Fahrt auf der Ladeflaeche, mittlerweile hatten sich die einzelnen Gruppenmitglieder gegenseitig bekannt gemacht, wurden wir am Ende einer Strasse "ausgesetzt". Die Rucksaecke wurden auf den Ruecken festgezurrt und los gings in den Dschungel.


Ich als Dschungelindianer

Unser Guide fuehrte uns auf einem engen Trampelpfad immer weiter ins Dickicht. Wir wanderten vorbei an Lichtungen mit Reisfeldern, wackelige Baumstammbruecken fuehrten uns ueber kleine und groessere Baeche waehrend der Pfad auf dem wir in unseren Sandalen liefen immer matschiger wurde. Nach einer Weile sahen wir hinter uns eine Regenwand immer naeher kommen und warfen uns alle in unsere Regencapes und -Jacken.
Nach drei Minuten war der Regen aber schon wieder vorbei und wir setzten
unseren Trek auf dem jetzt noch matschigeren Dschungelpfad fort.


die Touris im Reisfeld

Als wir ca. zwei Stunden gelaufen waren, oeffnete sich vor uns eine weite, unbewaldete Flaeche die von unzaehligen Terassenstufen durchzogen wurde. Wir standen mitten in einer grossen Reisplantage, wie aus dem Bilderbuch. Hinter den Reisfeldern konnten wir vereinzelt Daecher erkennen und wir wurden ganz enthusiastisch, dachten wir doch unser erstes Etappenziel erreicht zu haben. In dem kleinen Dorf sahen wir junge Maedchen die mit einer eigentuemlichenHolzkonstruktion, unter Einsatz ihres vollen Koerpergewichts, Reis droschen. Det, der selbst auch aus dieser Region stammt, erklaerte uns was da vor sich ging und fuehrte uns weiter die Dorfstrasse hinunter.Die Bambushuetten der Bergstaemme stehen auf hohen Pfaehlen, unter denen sich Haustiere, wie Schweine und Huehner, tummeln.


nochmal 'n Reisfeld

Wir verliessen das Dorf und wanderten weiter auf der Dreckpiste waehrend uns langsam zu daemmern begann, dass wir unser Ziel noch nicht erreicht hatten. Wie sich herausstellte war fuer den heutigen Tag eine Strecke von 6 Kilometern angesetzt, also noch eine gute Stunde zu laufen. Letzlich erreichten wir dann, total fertig, unser Ziel. An einen steilen Abhang, an dessen Fuss ein Fluss vorbeifuehrte, schmiegten sich die Huetten des Karen-Dorfs. Unsere Unterkunft lag weit oben auf dem Berg und bestand aus einer langen Bambushuette in der
sich neben einigen Decken, mehreren Moskitonetzen und einlagigen Bambusmatten nichts weiter befand. Nach einer "Dusche" im braunen Flusswasser fuehlten wir uns wieder einigermassen erfrischt.


die "super" Squat-Klos die hier weit verbreitet sind

Wir bezogen Quartier, wobei jeder vergeblich versuchte sich aus den Decken eine einigermassen weiche Unterlage zu basteln, und versammelten uns anschliessend um den grossen Tisch im Freien um unser geniales Thai-Abendessen hinunter zu schlingen. Der perfektte Abschluss eines langen Tages. So dachten wir.
Die meisten von uns schielten schon mit einem Auge Richtung Bett, als es hiess: "Allez, allez! Wir treffen jetzt ein paar der Dorfbewohner in ihrer Huette." (Det lernte waehrend des ganzen Trips von unseren Franzosen Thomas und Marion *mitpseudofranzoesischem-
Akzentaussprech* franzoesische Saetze.


Det mit der Seifenblasenpflanze

Wir rafften uns also noch einmal auf und begaben uns im Schein unserer Taschenlampen zu einer der Bambushuetten in der uns von einem alten Mann und seiner Frau (wer von den beiden mehr Gras geraucht hatte wissen wir bis heute nicht *ggg*) ein lokaler Tee gereicht wurde. Getrunken haben wir aus abgeschnittenen Bambusstangen die eigentlich ganz brauchbare Tassen abgaben. Der Tee hatte ein leicht rauchiges Aroma (vielleicht wars aber auch nur der Rauch von dem Feuer das ohne Abzug in der Huette brannte) und schmeckte ganz angenehm. Einige Dorf- und Stammesgeschichten. Spaeter, verabschiedeten wir uns hoeflich und begaben uns in unsere harten "Betten".


Lui hat einen encounter mit einer Stammesfrau

Der naechste Morgen begann recht frueh und nach einem schnellen aber guten Fruehstueck brachen wir zu unserem 6-Stundenmarsch auf. Die Szenerie war aehnlich beeindruckend als am Vortag nur konnten wir diesmal einige Dschungelbewohner beobachten. Schlangen, Tausendfuessler und andere Insekten, ach ja und natuerlich Blutegel, die sich, Sandalen sei Dank, in Horden zwischen unseren Zehen festsaugten und uns bestimmt um einige (Milli)Liter Blut erleichtert haben.


Arbeiter auf der Reisplantage

Nach drei Stunden Marsch durch Matsch, Wasser und Lianen machten wir eine kurze Mittagspause in der sich jeder ueber die in Bananenblaettern eingepackten Nudeln hermachte. Ganz stilecht mit aus Farnstengeln geschnittenen Dschungel-Chop-Sticks. Nach der Pause folgten drei weitere Stunden Urwald-Walk-Action bis wir schliesslich an unserem Camp direkt neben einem grossen Fluss anlangten. Die abendliche und sinnlose Bettenbauaktion wiederholte sich und wir sassen nach dem Essen und einer weiteren Flussbadeaktion beisammen um uns noch naeher kennenzulernen und Travellergeschichten auszutauschen.


Unser Dschungel-Lunch-Paket *lecker*

Tags darauf begannen wir wieder in aller Fruehe mit der ueblichen Katzenwaesche, verstauten unser Gepaeck in wasserdichten Beuteln und bestiegen die frisch gezimmerten Bambusfloesse (Radtkeprojekt laesst gruessen!). Ich bewaffnete mich mit einer langen Bambusstange und uebernahm den Posten des Heck-Steuermanns. Ganz im Tuebinger Stocherkahnstil ging's dann mit der Stroemung den Fluss hinunter. Ab und an mussten wir uns hinsetzen (wobei so mancher Hintern nass wurde) um die teils ordentlichen Stromschnellen (engl. "rapids") unbeschadet zu ueberstehen. Leider war die ganze Rafting-Action schon nach einer Stunde vorbei und wir verliessen unsere Floesse um uns auf den letzten kurzen Trek zu begeben, der uns zurueck zu unserem Pick-Up bringen sollte.


Bambushuette am Fluss

Eine dreiviertel Stunde spaeter sassen wir alle wieder auf der Ladeflaeche und pfluegten ueber die wohl holprigste Strasse unserer gesamten Reise unserem letzten Ziel entgegen. Die Thais scheinen eine ziemliche Affinitaet gegenueber Wasserfaellen zu haben und so ist es nicht verwunderlich, dass unser letzter Stopp ein 60 Meter hoher Wasserfall war. Nur James unser Londoner war mutig genug in dem kalten Wasser zu baden. Abschliessend schossen wir das obligatorische Gruppenfoto, bestiegen den Pick-Up und fuhren in zwei weiteren Stunden zurueck nach Chiang Mai.


Abschlussbild am Wasserfall

Nachdem Abends jeder eine gruendliche Dusche genommen, die Dreckkleidung in die Waescherei gegeben und sich einigermassen erholt hatte, brach die ganze Gruppe auf um den Abend bei einem guten Thai-Essen und einem Bierchen ausklingen zu lassen. Jetzt wo der Muskelkater und die blauen Flecken von unseren weichen Betten verschwunden sind wuerden wir den Trek sofort wieder machen, denn nichts ist so schoen wie durch den Dschungel zu stapfen!

Weil wir aber ein bisschen beknackt sind, haben wir uns gleich fuer den naechsten Tag fuer einen Thai-Kochkurs angemeldet."The Chilli Club" So hiess unsere Kochschule und derName war Programm (ich hatte schon ganz schoen spicy Sachen zu kochen!).


Auf dem Markt

Unser Lehrer glich eher einem Guru der seine Weisheiten und die Kochrezepte in einem maschinengewehrartigen Ton herunterrattern konnte (hab ich au auf Video!), wobei das Beste war, dass sein Englisch dem von Jedimeister Yoda ziemlich glich. Ich musste mir also sehr oft ein Grinsen verkneifen (hat nicht immer geklappt) wenn ich unserem "Yoda"zuhoerte wie er uns in energischem Ton unterrichtete: "Stoer an stoer an dwisd an stoer an dihb fraaiiii!" (umruehren und frittieren...).


Kochen bedarf halt Vorbereitungen

Der Kurs war wirklich gut, wir sind gemeinsam auf den Markt um die Zutaten frisch zu kaufen und anschliessend jeder einzeln zu leckerem Thai-Food zu verarbeiten (jeder 5 Gerichte!!!). Die meiste Zeit ging aber nicht fuer's Kochen sondern fuer die Vorbereitung und die ganze Schnibbelei drauf. Die Wok-Action dauerte immer nur wenige Minuten (schade). Das Ende vom Lied war dass wir vollgestopft is oben hin regungslos auf unserem Bett landeten und nichts mehr machten ausser zu schlafen.


der "Profi" am Wok

Unser letzter Tag in Chiang Mai endete nach einem Besuch auf dem Nacht Bazar mal wieder im Kino. Diesmal "Hellboy2" und weit aus weniger stark gekuehlt...

Heute machen wir uns auf den Weg nach Laos wo wir ne knappe Woche verbringen (wenn alles glatt laeuft) und anschliessend geht's nach Kambodscha um das beruehmte Angkor Wat zu besuchen.

Wir lesen uns also demnaechst aus Laos!
(btw. die Haare sind schon wieder ordentlich gewachsen!)

Samstag, 5. Juli 2008

Thailand - Bangkok

Gruetzi middanaand!

Noch 6 Stunden bis zur Abfahrt nach Chiang Mai, Zeit euch von unserem Aufenthalt in Bankok zu berichten. Bankok, "Dorf der wilden Pflaumen", die Thais nennen sie "Stadt der Engel", aber eigentlich lautet der Name: "Erhabene Hauptstadt wie im himmlischen Koenigreich, wo der Jadebuddha beheimatet ist, uneinnehmbarer, glorreicher, unsterblicher Ort, ueberaus maechtig, altehrwuerdig, neunfach mit heiligen Juwelen geschmueckte himmlische Stadt mit zahllosen Palaesten, der Platz, an dem Koenige residieren, auf Befehl des grossen Indra errichtet von Vishnu" (Laut Guinnes Buch der Rekorde der laengste Ortsname der Welt).


Bankok vom Bus Nummer 15 aus

Bangkok war weitaus weniger laut und stinkend als uns berichtet wurde (immernoch kein Vergleich zu Havanna) und die Tage hier vergingen wie im Flug. Angefangen haben wir unser Tourprogramm mit einer Fahrt zum Siam Square, wo wir erstmal... ins Kino sind! Der Film: "Wanted", yeah, Action ohne Ende und eine toughe Angelina als krasse Killerbraut. nachdem der erste Grossbildleinwandhunger gestillt war, bummelten wir noch durch die riesigen Malls rings um den Siam Square. Und schon war unser erster Tag in Bankok vorbei. Der naechste Morgen wartete mit einem Besuch im ehemaligen Koenigspalast und dem angeschlossenen Tempel Wat Phra Keo auf uns.


Lui vor dem Tempel und dem ehemaligen Koenigspalast

Die von einer 2 Km langen, weissen Mauer umgebene Anlage beeindruckt mit dem unglaublichen Uebermass an verbautem Gold. Nicht nur die zentrale Grabstaette die komplett mit Gold verkleidet ist, sondern jedes einzelne Gebaeude und jede Statue sind mit reichlich Blattgold belegt, genauso wie die unzaehligen Wandgemaelde die Geschichten des letzten Buddhas erzaehlen. Hauptattraktion des Tempels ist der Jadebuddha, der erhoeht auf einem Schrein aus Gold trohnt. Alle vier Monate werden der Statue neue Gewaender (auch aus Gold) angelegt die die aktuelle Jahreszeit repraesentieren.


Es ist nicht alles Gold was glaenzt, oder doch?

Nachdem wir einige Zeit durch die Tempelanlage gelaufen waren und von dem vielen Gold ueberaus beeindruckt wurden, enterten wir wieder unseren "geliebten" Bus Nummer 15 und machten uns auf den Weg zum Siam Square, wo wir... ins Kino gingen. Ja, schon wieder *ggg*. Wir lehnten uns bequem in den roten Sesseln zurueck und begannen mit der Kaeltebehandlung (hier altert man im Kino nicht, denn die Temperaturen liegen vermutlich irgendwo unter dem Gefrierpunkt), die auf der Leinwand von "Get smart", einer nicht allzu schlechten Agentenverarsche, begleitet wurde. Weil uns die Zitter- und Friererei so gut gefiehl (und weil die Lui scheinbar richtig auf den guten Will steht) zogen wir uns gleich im Anschluss noch "Hancock" (bruell witziger Superhero-Film) rein, juhee ich galube langsam werden wir Kinosuechtig...
Zum Abschluss des Tages statteten wir noch der beruehmten "Khaosan Road" einen kurzen Besuch ab. Ganz interessant, aber auch nix besonderes muss ich sagen.

Fuer den naechsten Tag war der Besuch des wohl beruehmtesten und beliebtesten Tempels in Thailand angesagt. Dem "Wat Pho". Ein ziemlich aufgeweckter Thai schaffte es uns zu ueberreden ihn als Fuehrer durch den Tempel zu engagieren. Eine gute Entscheidung, der Mann war wirklich witzig, konnte einige Stories zum besten geben und gab uns eine Einfuehrung in Thai-Geschichte und thailaendische Braeuche. Achso, nicht zu vergessen die 500 Bilder die er von uns gemacht hat, des reicht eigentlich fuer die naechsten 3 Leben... und jedes Bild war natuerlich "Perfect!". Wat Pho war wesentlich schoener als der Tempel im Koenigspalast und wir bestaunten nicht nur das ganze Gold (mal wieder) sondern vor allem die unzaehligen Statuen und Gedenstaetten und auf alle Faelle der 45 Meter grosse, liegende Buddha, in dessen Fussohlen die 108 Tugenden eines Buddhisten in Perlmutt eingearbeitet sind.


Der liegende Buddha auf dem Weg ins Nirvana

Der Schwerpunkt des Tempels liegt in der Lehre von Medizin und Massagetechniken. Rings um die einzelnen Tempelgebaeude ziehen sich Abbildungen der wichtigen Massagepunkte. Einmal fuer Menschen und einmal fuer Daemonen, denn eine gute Lehre bezieht beide mit ein. Nachdem wir einige der gluecksbringenden Gegenstaende beruehrt, gedreht oder uns vor ihnen verneigt hatten, sind wir nun mit Reichtum (wir werden beide dreifache Millionaere!), Fruchtbarkeit (viele, viele Kinder und fuer die Lui 'ne Geburt dass es nur so flutscht, iiiiiiihhhhhh) und natuerlich dem obligatorichen laaaaaaaaangen Leben (wir werden mindestens 180 Jahre alt) gesegnet. Bis wir aber den naechsten Buddha (angeblich ein Europaeer!) erleben muessen wir noch einige Reinkarnationen ueber uns ergehen lassen (fuer die naechsten 2500 Jahre oder so). Na dann simmer ja beruhigt.


eins der fuenfhundert Bilder von uns

Um ein bisschen was gegen den Alterungsprozess zu unternehmen, beschlossen wiruns nochmal eine Kaeltebehandlung im Siam Square durchzufuehren. Begleitfilm diesesmal: "Kung Fu Panda"! Was'n Film. Total witziger Animationsfilm, der noch spannender wurde als im spannendsten Moment der Strom ausfiel! Nach einigem Warten lief der Projektor stilecht, wie im Kino, LOOOOL, langsam an waehrend der Ton von einem tiefen Geblubber bis auf Originalgeschwindigkeit beschleunigte und dabe das bekannte Plattenspielernadel-von-der-Platte-rutsch-Geraeusch-in-umgekehrter-Reihenfolge-abspiel-Geraeusch von sich gab. Sagenhaft! Nicht mehr ganz so toll war es als das ganze ein paar Minuten spaeter wieder passierte. Na toll! Der Film war trotzdem klasse und wir beschlossen den Abend mit einem ausfuehrlicheren Bummel ueber die Khaosan...

Gestern war ich beim Frisoer um mir meinen Bart stutzen zu lassen, aber irgendwie...


An mein Haar kommt nur Wasser und eine nette Thaifrisoese

...scheint die gute Frau mit dem Rasierer abgerutscht zu sein!


Oha! Der frischgebackene Moench!

Naja, ich dachte mir, laufen ja genug Moenche hier so rum, faellste garnicht auf und vielleicht merkts ja keiner ;-). Auf alle Faelle hab ichs jetzt wieder schoen kuehl aufm Kopf (auch wenn sichs grad noch wie 80er-Schleifpapier anfuehlt), hab unsere Rezeptionsdame (oder isses 'n Kerl, hier laufen soviele Katoeys (Ladyboys) rum, da weiss man nie...) schockiert, in dem Salon die ganze Belegschaft fasziniert (war witzig wie sich die Thai-Ladies drum gestritten haben mir die Haare vom Kopf zu scheeren) und lauf jetzt mit einem ganz anderen Koerpergefuehl durch die Weltgeschichte. War echt mal Zeit...
Und es scheint wirklich so, in Bankok machen die Leute die verruecktesten Dinge. Wie die Lui zum Beispiel, denn die ist anschliessend nochmal ins Kino!!! Hat sich einen thailaendischen (zum Glueck mit englischen Untertiteln) Liebesfilm angesehen. Warum? Naja, so sind die Frauen halt, aber ich denke Hauptgrund war, dass wir am Tag zuvor die Schauspieler des Films kennengelernt hatten und die Lui sich natuerlich gleich mit den Auttogrammen eindeckte und den Jungschauspielern versprochen hatte den Film am naechsten Tag zu sehen.
Ich wuerde mal sagen, so langsam muess mer dem "Club der anonymen Kinogaenger" beitreten.

Nach dem Kino bestiegen wir den Skytrain (is hier verhaeltnismaessig neu und soll dem Verkehrschaos den Gar aus machen) und fuhren zur Sukhumvit Road, dem beruehmten Rotlichtbezirk Bangkoks. Wir wandelten durch die mit vornehmlich weissen Maennern in den 40ern gefuellten Strassen und beobachteten die unzaehligen Paare aus eben besagten Europaeern und ihren temporaeren Thaifreundinnen in meist eher knapper Ober- und vermutlich nicht vorhandener Unterbekleidung. Wir hatten beide das Buch "Private Dancer" von Stephen Leather gelesen und wollten uns jetzt noch den Hauptort der Handlung "Nana Plaza" anschau'n. In einem Hof, abseits der Hautstrasse finden sich einige Bars und Stripclubs vor denen (und natuerlich in denen) eine unueberschaubare Horde an jungen Thailaenderinnen in aufreizender Pose herumlungerten, jede mit dem erklaerten Ziel sich einen Farang zu schnappen und mit ihm auf's Zimmer zu gehen, schnell zu einem Ende zu kommen um genauso schnell wieder im Nana Plaza zu stehen und sich den naechsten zu angeln.
Wer einen tieferen Einblick in die ganze Sextourism in Thailand Geschichte will, dem sei das Buch waermstens empfohlen. Weil sich die Lui (und ich mich auch) etwas unwohl gefuehlt hat (sie war die einzigste weibliche Nichtthai und wir ernteten schon teils sehr ablehnende Blicke) waren wir dann aber auch ganz schnell wieder draussen, 'ne Kamera rauszuholen und 'n Foto zu machen, oder gar zu filmen haette vermutlich in ner boesen Schlaegerrei geendet.


Die Khaosan Road (little Vegas?)

Nach endloser Warterei an der Bushaltestelle gaben wir's letztlich auf und bestiegen ein Tuk-Tuk das uns (mit Umweg ueber die Khaosan) nach Hause brachte, wo wir ziemlich fertig ins Bett fielen.
Heute machen wir nicht wirklich viel (ausser uns zu Aergern weil wir einen Tag zu frueh abfahren) und schlagen eigentlich nur die Zeit bis zur Abfahrt unseres Nachtzuges (einfach doch die angenehmste Art zu reisen) tot. Chiang Mai wird die letzte Station hier in Thailand sein, bevor wir uns dann weiter nach Laos durchschlagen.
Wenn also der Zug nicht entgleist oder der Himmel uns auf den Kopf faellt, gibt's demnaechst nen Bericht aus Chiang Mai und dem Norden Thailands.

See you there!!!
Oh und bevor ichs vergess': Happy Birthday Tine!!! Wir wissen wir sind a bissi spaet dran, aber dafuer steht's jetzt im Internet und die ganze Welt kennt dich jetzt! ;-)

187days - Weltreise-Blog

mit Lui und Michi um den Globus reisen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Da hast du absolut recht....
Da hast du absolut recht. Es gibt wirklich günstige...
girico - 24. Aug, 14:07
Deutschland - Reichenbach
Ein herzliches Wilkommen an alle die neu auf unserer...
drTaz - 15. Jul, 14:03
Deutschland - München
Hallöle! Ja ich weiss is schon etwas her, aber trotzdem...
drTaz - 19. Jan, 14:34
Suedafrika - Johannesburg,...
Hi zum erstmal letzten Bericht, denn wir sind mittlerweile...
drTaz - 19. Jan, 14:25
Suedafrika - Kapstadt,...
Halloele! Jetzt wo wir ein bisschen Zeit haben, schreiben...
drTaz - 19. Jan, 14:19

Bigscreen Expieriences Part II

Suche

 

Status

Online seit 6468 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Aug, 14:07

Besucher