Thailand - Chiang Mai
Gruess Gottle!
Nachdem wir gerade erst aufgestanden sind (es war 14 Uhr) und uns den Bauch schoen ordentlich vollgeschlagen haben, sitzen wir jetzt wieder in unserem (dank durch Laptop beschlagnahmter Steckdose) Ventilatorlosen Zimmer und schwitzen ueber dem neusten Bericht fuer euch. Klingt eklig, ist aber so...lol
Nach einer erschoepfenden, teils schlaflosen Nacht im hell erleuchteten Zugabteil (diesmal hatten wir dummerweise 2. Klasse, also keine abgetrennte Kabine sondern nur n Vorhang...) kamen wir am Bahnhof in Chiang Mai, dem Tor zum Norden, an. Zum Glueck fanden wir einen Fahrer von unserem Guesthouse und umgingen so die oft nervenden Tuk-Tuk- und Taxifahrer die lautstark ihre Dienste (im Transportsektor) anbieten. Unsere Unterkunft das "Eagle House 2" liegt eigentlich recht zentral innerhalb der Stadtmauern Chiang Mais. Die Matratze ist eher von der harten Thai-Sorte aber wenigstens bewegt sich das Bett nicht, also erstmal 'n weilchen ausgeruht...
Als ich grad' so schoen am ausruhen war, kam bei meiner Reisepartnerin mal wieder der ungebremste Aktivismus durch:
"Ich will 'ne Silberfabrik seh'n! Und 'ne Seidenfabrik! Und..."
Wer sein Tuk-Tuk liebt der schiebt! (tolle Idee mit der Silberfabrik Lui!)
Nachdem sie mich irgendwann weichgeklopft hatte besorgten wir uns ein Tuk-Tuk, das uns fuer ein paar Baht zu den Touristenfallen fahren sollte. Am Ziel angekommen, bestaetigte sich meine Idee von dem was wir zu erwarten hatten. Grosse Einkaufshallen, vollgepackt mit Schmuck und Tuechern und irgendwo liegt ein Ordner mit Bildern! welche die Herstellung der Waren (irgendwo in einer Hinterhoffabrik) zeigen. Naja, hammer wieder mal was gelernt (da faellt mir ein wir haben schon seit ewig keine Weltenbummlerlektion mehr geschrieben...).
Anschliessend entdeckten wir dass unser Guesthouse am naechsten Tag eine Trekkingtour zu den abgelegenen Bergstaemmen im Dschungel durchfuehrt (wollten wir eigentlich erst ein paar Tage spaeter machen). Also schnell eingeschrieben und dann am gleichen Abend zum Briefing gehopst.
Unser Adolf, aeh... Unser Fuehrer "Det" (oh mein Gott war deeer schlecht!!! Sorry!) erklaerte uns die Tour und das Equipment welches jeder fuer die drei Tage auf seinem Ruecken durch die Pampa tragen sollte. Schoen, kommen wir also doch nochmal zu 'nem richtigen Dschungelabenteuer und unsere Fuesse noch einmal zu einer ordentlichen Wanderaktion.
Die Nacht war dann aufgrund der Tourvorbereitungen und der fruehen Startzeit eher von kurzer Natur (so war's eigentlich nicht geplant) und wir starteten gemeinsam mit acht weiteren "Trekkinghungrigen" auf der Ladeflaeche eines Pickups ins Abenteuer.An einem kleinen Markt ausserhalb Chiang Mais versorgten wir uns noch schnell mit dem Noetigsten (Wasser und Regencapes) fuer die Tour und schon ging's weiter...
"wilder" Elefantenritt
Nach einem ziemlich hol'prigen Trip ueber ausgewaschene Dreckpfade (fuehlte mich fast wie beim Motocross) erreichten wir unser erstes Ziel. Direkt neben der Strasse standen mehrere Elefanten die gelangweilt vor sich hinfrassen und auf deren Ruecken wir fuer die naechste Stunde Platz nehmen sollten. Fuer all diejenigen die noch nie einen Elefanten beruehrt haben: Es fuehlt sich an wies ausschaut. 'Ne dicke, robuste Haut, Dreck, Staub und viele kleine ziemlich stupfige Haare, also alles in allem jetzt nicht irgendwie kuschelig, falls jemand mal 'nen Elefanten als Haustier wollte...
Der Ritt auf dem Ruecken des grauen Riesen, war echt anstrengend, denn wir mussten uns gut festhalten um bei steilen Passagen nicht vom Sitz zu fallen. Ganz abgesehen von der stoischen Bewegungsweise die ein Elefant an den Tag legt und bei der es einen bei jedem Schritt ordentlich 'rumhaut.
Von den Dickhaeutern ging's dann nach laengerer Fahrt zu einer heiligen Hoehle und den Duennhaeutern die darin kopfueber an der Decke haengen. Derart viele Fledermaeuse hatten wir bisher noch nicht gesehen und auch die ganzen Spinnen und Grillen die in der Hoehle, die einigen Moenchen als Meditationsstaette dient,
krabbelten faszinierten uns. Auf irgendwie eklige Weise...
Nach einer weiteren kurzen Fahrt auf der Ladeflaeche, mittlerweile hatten sich die einzelnen Gruppenmitglieder gegenseitig bekannt gemacht, wurden wir am Ende einer Strasse "ausgesetzt". Die Rucksaecke wurden auf den Ruecken festgezurrt und los gings in den Dschungel.
Ich als Dschungelindianer
Unser Guide fuehrte uns auf einem engen Trampelpfad immer weiter ins Dickicht. Wir wanderten vorbei an Lichtungen mit Reisfeldern, wackelige Baumstammbruecken fuehrten uns ueber kleine und groessere Baeche waehrend der Pfad auf dem wir in unseren Sandalen liefen immer matschiger wurde. Nach einer Weile sahen wir hinter uns eine Regenwand immer naeher kommen und warfen uns alle in unsere Regencapes und -Jacken.
Nach drei Minuten war der Regen aber schon wieder vorbei und wir setzten
unseren Trek auf dem jetzt noch matschigeren Dschungelpfad fort.
die Touris im Reisfeld
Als wir ca. zwei Stunden gelaufen waren, oeffnete sich vor uns eine weite, unbewaldete Flaeche die von unzaehligen Terassenstufen durchzogen wurde. Wir standen mitten in einer grossen Reisplantage, wie aus dem Bilderbuch. Hinter den Reisfeldern konnten wir vereinzelt Daecher erkennen und wir wurden ganz enthusiastisch, dachten wir doch unser erstes Etappenziel erreicht zu haben. In dem kleinen Dorf sahen wir junge Maedchen die mit einer eigentuemlichenHolzkonstruktion, unter Einsatz ihres vollen Koerpergewichts, Reis droschen. Det, der selbst auch aus dieser Region stammt, erklaerte uns was da vor sich ging und fuehrte uns weiter die Dorfstrasse hinunter.Die Bambushuetten der Bergstaemme stehen auf hohen Pfaehlen, unter denen sich Haustiere, wie Schweine und Huehner, tummeln.
nochmal 'n Reisfeld
Wir verliessen das Dorf und wanderten weiter auf der Dreckpiste waehrend uns langsam zu daemmern begann, dass wir unser Ziel noch nicht erreicht hatten. Wie sich herausstellte war fuer den heutigen Tag eine Strecke von 6 Kilometern angesetzt, also noch eine gute Stunde zu laufen. Letzlich erreichten wir dann, total fertig, unser Ziel. An einen steilen Abhang, an dessen Fuss ein Fluss vorbeifuehrte, schmiegten sich die Huetten des Karen-Dorfs. Unsere Unterkunft lag weit oben auf dem Berg und bestand aus einer langen Bambushuette in der
sich neben einigen Decken, mehreren Moskitonetzen und einlagigen Bambusmatten nichts weiter befand. Nach einer "Dusche" im braunen Flusswasser fuehlten wir uns wieder einigermassen erfrischt.
die "super" Squat-Klos die hier weit verbreitet sind
Wir bezogen Quartier, wobei jeder vergeblich versuchte sich aus den Decken eine einigermassen weiche Unterlage zu basteln, und versammelten uns anschliessend um den grossen Tisch im Freien um unser geniales Thai-Abendessen hinunter zu schlingen. Der perfektte Abschluss eines langen Tages. So dachten wir.
Die meisten von uns schielten schon mit einem Auge Richtung Bett, als es hiess: "Allez, allez! Wir treffen jetzt ein paar der Dorfbewohner in ihrer Huette." (Det lernte waehrend des ganzen Trips von unseren Franzosen Thomas und Marion *mitpseudofranzoesischem-
Akzentaussprech* franzoesische Saetze.
Det mit der Seifenblasenpflanze
Wir rafften uns also noch einmal auf und begaben uns im Schein unserer Taschenlampen zu einer der Bambushuetten in der uns von einem alten Mann und seiner Frau (wer von den beiden mehr Gras geraucht hatte wissen wir bis heute nicht *ggg*) ein lokaler Tee gereicht wurde. Getrunken haben wir aus abgeschnittenen Bambusstangen die eigentlich ganz brauchbare Tassen abgaben. Der Tee hatte ein leicht rauchiges Aroma (vielleicht wars aber auch nur der Rauch von dem Feuer das ohne Abzug in der Huette brannte) und schmeckte ganz angenehm. Einige Dorf- und Stammesgeschichten. Spaeter, verabschiedeten wir uns hoeflich und begaben uns in unsere harten "Betten".
Lui hat einen encounter mit einer Stammesfrau
Der naechste Morgen begann recht frueh und nach einem schnellen aber guten Fruehstueck brachen wir zu unserem 6-Stundenmarsch auf. Die Szenerie war aehnlich beeindruckend als am Vortag nur konnten wir diesmal einige Dschungelbewohner beobachten. Schlangen, Tausendfuessler und andere Insekten, ach ja und natuerlich Blutegel, die sich, Sandalen sei Dank, in Horden zwischen unseren Zehen festsaugten und uns bestimmt um einige (Milli)Liter Blut erleichtert haben.
Arbeiter auf der Reisplantage
Nach drei Stunden Marsch durch Matsch, Wasser und Lianen machten wir eine kurze Mittagspause in der sich jeder ueber die in Bananenblaettern eingepackten Nudeln hermachte. Ganz stilecht mit aus Farnstengeln geschnittenen Dschungel-Chop-Sticks. Nach der Pause folgten drei weitere Stunden Urwald-Walk-Action bis wir schliesslich an unserem Camp direkt neben einem grossen Fluss anlangten. Die abendliche und sinnlose Bettenbauaktion wiederholte sich und wir sassen nach dem Essen und einer weiteren Flussbadeaktion beisammen um uns noch naeher kennenzulernen und Travellergeschichten auszutauschen.
Unser Dschungel-Lunch-Paket *lecker*
Tags darauf begannen wir wieder in aller Fruehe mit der ueblichen Katzenwaesche, verstauten unser Gepaeck in wasserdichten Beuteln und bestiegen die frisch gezimmerten Bambusfloesse (Radtkeprojekt laesst gruessen!). Ich bewaffnete mich mit einer langen Bambusstange und uebernahm den Posten des Heck-Steuermanns. Ganz im Tuebinger Stocherkahnstil ging's dann mit der Stroemung den Fluss hinunter. Ab und an mussten wir uns hinsetzen (wobei so mancher Hintern nass wurde) um die teils ordentlichen Stromschnellen (engl. "rapids") unbeschadet zu ueberstehen. Leider war die ganze Rafting-Action schon nach einer Stunde vorbei und wir verliessen unsere Floesse um uns auf den letzten kurzen Trek zu begeben, der uns zurueck zu unserem Pick-Up bringen sollte.
Bambushuette am Fluss
Eine dreiviertel Stunde spaeter sassen wir alle wieder auf der Ladeflaeche und pfluegten ueber die wohl holprigste Strasse unserer gesamten Reise unserem letzten Ziel entgegen. Die Thais scheinen eine ziemliche Affinitaet gegenueber Wasserfaellen zu haben und so ist es nicht verwunderlich, dass unser letzter Stopp ein 60 Meter hoher Wasserfall war. Nur James unser Londoner war mutig genug in dem kalten Wasser zu baden. Abschliessend schossen wir das obligatorische Gruppenfoto, bestiegen den Pick-Up und fuhren in zwei weiteren Stunden zurueck nach Chiang Mai.
Abschlussbild am Wasserfall
Nachdem Abends jeder eine gruendliche Dusche genommen, die Dreckkleidung in die Waescherei gegeben und sich einigermassen erholt hatte, brach die ganze Gruppe auf um den Abend bei einem guten Thai-Essen und einem Bierchen ausklingen zu lassen. Jetzt wo der Muskelkater und die blauen Flecken von unseren weichen Betten verschwunden sind wuerden wir den Trek sofort wieder machen, denn nichts ist so schoen wie durch den Dschungel zu stapfen!
Weil wir aber ein bisschen beknackt sind, haben wir uns gleich fuer den naechsten Tag fuer einen Thai-Kochkurs angemeldet."The Chilli Club" So hiess unsere Kochschule und derName war Programm (ich hatte schon ganz schoen spicy Sachen zu kochen!).
Auf dem Markt
Unser Lehrer glich eher einem Guru der seine Weisheiten und die Kochrezepte in einem maschinengewehrartigen Ton herunterrattern konnte (hab ich au auf Video!), wobei das Beste war, dass sein Englisch dem von Jedimeister Yoda ziemlich glich. Ich musste mir also sehr oft ein Grinsen verkneifen (hat nicht immer geklappt) wenn ich unserem "Yoda"zuhoerte wie er uns in energischem Ton unterrichtete: "Stoer an stoer an dwisd an stoer an dihb fraaiiii!" (umruehren und frittieren...).
Kochen bedarf halt Vorbereitungen
Der Kurs war wirklich gut, wir sind gemeinsam auf den Markt um die Zutaten frisch zu kaufen und anschliessend jeder einzeln zu leckerem Thai-Food zu verarbeiten (jeder 5 Gerichte!!!). Die meiste Zeit ging aber nicht fuer's Kochen sondern fuer die Vorbereitung und die ganze Schnibbelei drauf. Die Wok-Action dauerte immer nur wenige Minuten (schade). Das Ende vom Lied war dass wir vollgestopft is oben hin regungslos auf unserem Bett landeten und nichts mehr machten ausser zu schlafen.
der "Profi" am Wok
Unser letzter Tag in Chiang Mai endete nach einem Besuch auf dem Nacht Bazar mal wieder im Kino. Diesmal "Hellboy2" und weit aus weniger stark gekuehlt...
Heute machen wir uns auf den Weg nach Laos wo wir ne knappe Woche verbringen (wenn alles glatt laeuft) und anschliessend geht's nach Kambodscha um das beruehmte Angkor Wat zu besuchen.
Wir lesen uns also demnaechst aus Laos!
(btw. die Haare sind schon wieder ordentlich gewachsen!)
Nachdem wir gerade erst aufgestanden sind (es war 14 Uhr) und uns den Bauch schoen ordentlich vollgeschlagen haben, sitzen wir jetzt wieder in unserem (dank durch Laptop beschlagnahmter Steckdose) Ventilatorlosen Zimmer und schwitzen ueber dem neusten Bericht fuer euch. Klingt eklig, ist aber so...lol
Nach einer erschoepfenden, teils schlaflosen Nacht im hell erleuchteten Zugabteil (diesmal hatten wir dummerweise 2. Klasse, also keine abgetrennte Kabine sondern nur n Vorhang...) kamen wir am Bahnhof in Chiang Mai, dem Tor zum Norden, an. Zum Glueck fanden wir einen Fahrer von unserem Guesthouse und umgingen so die oft nervenden Tuk-Tuk- und Taxifahrer die lautstark ihre Dienste (im Transportsektor) anbieten. Unsere Unterkunft das "Eagle House 2" liegt eigentlich recht zentral innerhalb der Stadtmauern Chiang Mais. Die Matratze ist eher von der harten Thai-Sorte aber wenigstens bewegt sich das Bett nicht, also erstmal 'n weilchen ausgeruht...
Als ich grad' so schoen am ausruhen war, kam bei meiner Reisepartnerin mal wieder der ungebremste Aktivismus durch:
"Ich will 'ne Silberfabrik seh'n! Und 'ne Seidenfabrik! Und..."
Wer sein Tuk-Tuk liebt der schiebt! (tolle Idee mit der Silberfabrik Lui!)
Nachdem sie mich irgendwann weichgeklopft hatte besorgten wir uns ein Tuk-Tuk, das uns fuer ein paar Baht zu den Touristenfallen fahren sollte. Am Ziel angekommen, bestaetigte sich meine Idee von dem was wir zu erwarten hatten. Grosse Einkaufshallen, vollgepackt mit Schmuck und Tuechern und irgendwo liegt ein Ordner mit Bildern! welche die Herstellung der Waren (irgendwo in einer Hinterhoffabrik) zeigen. Naja, hammer wieder mal was gelernt (da faellt mir ein wir haben schon seit ewig keine Weltenbummlerlektion mehr geschrieben...).
Anschliessend entdeckten wir dass unser Guesthouse am naechsten Tag eine Trekkingtour zu den abgelegenen Bergstaemmen im Dschungel durchfuehrt (wollten wir eigentlich erst ein paar Tage spaeter machen). Also schnell eingeschrieben und dann am gleichen Abend zum Briefing gehopst.
Unser Adolf, aeh... Unser Fuehrer "Det" (oh mein Gott war deeer schlecht!!! Sorry!) erklaerte uns die Tour und das Equipment welches jeder fuer die drei Tage auf seinem Ruecken durch die Pampa tragen sollte. Schoen, kommen wir also doch nochmal zu 'nem richtigen Dschungelabenteuer und unsere Fuesse noch einmal zu einer ordentlichen Wanderaktion.
Die Nacht war dann aufgrund der Tourvorbereitungen und der fruehen Startzeit eher von kurzer Natur (so war's eigentlich nicht geplant) und wir starteten gemeinsam mit acht weiteren "Trekkinghungrigen" auf der Ladeflaeche eines Pickups ins Abenteuer.An einem kleinen Markt ausserhalb Chiang Mais versorgten wir uns noch schnell mit dem Noetigsten (Wasser und Regencapes) fuer die Tour und schon ging's weiter...
"wilder" Elefantenritt
Nach einem ziemlich hol'prigen Trip ueber ausgewaschene Dreckpfade (fuehlte mich fast wie beim Motocross) erreichten wir unser erstes Ziel. Direkt neben der Strasse standen mehrere Elefanten die gelangweilt vor sich hinfrassen und auf deren Ruecken wir fuer die naechste Stunde Platz nehmen sollten. Fuer all diejenigen die noch nie einen Elefanten beruehrt haben: Es fuehlt sich an wies ausschaut. 'Ne dicke, robuste Haut, Dreck, Staub und viele kleine ziemlich stupfige Haare, also alles in allem jetzt nicht irgendwie kuschelig, falls jemand mal 'nen Elefanten als Haustier wollte...
Der Ritt auf dem Ruecken des grauen Riesen, war echt anstrengend, denn wir mussten uns gut festhalten um bei steilen Passagen nicht vom Sitz zu fallen. Ganz abgesehen von der stoischen Bewegungsweise die ein Elefant an den Tag legt und bei der es einen bei jedem Schritt ordentlich 'rumhaut.
Von den Dickhaeutern ging's dann nach laengerer Fahrt zu einer heiligen Hoehle und den Duennhaeutern die darin kopfueber an der Decke haengen. Derart viele Fledermaeuse hatten wir bisher noch nicht gesehen und auch die ganzen Spinnen und Grillen die in der Hoehle, die einigen Moenchen als Meditationsstaette dient,
krabbelten faszinierten uns. Auf irgendwie eklige Weise...
Nach einer weiteren kurzen Fahrt auf der Ladeflaeche, mittlerweile hatten sich die einzelnen Gruppenmitglieder gegenseitig bekannt gemacht, wurden wir am Ende einer Strasse "ausgesetzt". Die Rucksaecke wurden auf den Ruecken festgezurrt und los gings in den Dschungel.
Ich als Dschungelindianer
Unser Guide fuehrte uns auf einem engen Trampelpfad immer weiter ins Dickicht. Wir wanderten vorbei an Lichtungen mit Reisfeldern, wackelige Baumstammbruecken fuehrten uns ueber kleine und groessere Baeche waehrend der Pfad auf dem wir in unseren Sandalen liefen immer matschiger wurde. Nach einer Weile sahen wir hinter uns eine Regenwand immer naeher kommen und warfen uns alle in unsere Regencapes und -Jacken.
Nach drei Minuten war der Regen aber schon wieder vorbei und wir setzten
unseren Trek auf dem jetzt noch matschigeren Dschungelpfad fort.
die Touris im Reisfeld
Als wir ca. zwei Stunden gelaufen waren, oeffnete sich vor uns eine weite, unbewaldete Flaeche die von unzaehligen Terassenstufen durchzogen wurde. Wir standen mitten in einer grossen Reisplantage, wie aus dem Bilderbuch. Hinter den Reisfeldern konnten wir vereinzelt Daecher erkennen und wir wurden ganz enthusiastisch, dachten wir doch unser erstes Etappenziel erreicht zu haben. In dem kleinen Dorf sahen wir junge Maedchen die mit einer eigentuemlichenHolzkonstruktion, unter Einsatz ihres vollen Koerpergewichts, Reis droschen. Det, der selbst auch aus dieser Region stammt, erklaerte uns was da vor sich ging und fuehrte uns weiter die Dorfstrasse hinunter.Die Bambushuetten der Bergstaemme stehen auf hohen Pfaehlen, unter denen sich Haustiere, wie Schweine und Huehner, tummeln.
nochmal 'n Reisfeld
Wir verliessen das Dorf und wanderten weiter auf der Dreckpiste waehrend uns langsam zu daemmern begann, dass wir unser Ziel noch nicht erreicht hatten. Wie sich herausstellte war fuer den heutigen Tag eine Strecke von 6 Kilometern angesetzt, also noch eine gute Stunde zu laufen. Letzlich erreichten wir dann, total fertig, unser Ziel. An einen steilen Abhang, an dessen Fuss ein Fluss vorbeifuehrte, schmiegten sich die Huetten des Karen-Dorfs. Unsere Unterkunft lag weit oben auf dem Berg und bestand aus einer langen Bambushuette in der
sich neben einigen Decken, mehreren Moskitonetzen und einlagigen Bambusmatten nichts weiter befand. Nach einer "Dusche" im braunen Flusswasser fuehlten wir uns wieder einigermassen erfrischt.
die "super" Squat-Klos die hier weit verbreitet sind
Wir bezogen Quartier, wobei jeder vergeblich versuchte sich aus den Decken eine einigermassen weiche Unterlage zu basteln, und versammelten uns anschliessend um den grossen Tisch im Freien um unser geniales Thai-Abendessen hinunter zu schlingen. Der perfektte Abschluss eines langen Tages. So dachten wir.
Die meisten von uns schielten schon mit einem Auge Richtung Bett, als es hiess: "Allez, allez! Wir treffen jetzt ein paar der Dorfbewohner in ihrer Huette." (Det lernte waehrend des ganzen Trips von unseren Franzosen Thomas und Marion *mitpseudofranzoesischem-
Akzentaussprech* franzoesische Saetze.
Det mit der Seifenblasenpflanze
Wir rafften uns also noch einmal auf und begaben uns im Schein unserer Taschenlampen zu einer der Bambushuetten in der uns von einem alten Mann und seiner Frau (wer von den beiden mehr Gras geraucht hatte wissen wir bis heute nicht *ggg*) ein lokaler Tee gereicht wurde. Getrunken haben wir aus abgeschnittenen Bambusstangen die eigentlich ganz brauchbare Tassen abgaben. Der Tee hatte ein leicht rauchiges Aroma (vielleicht wars aber auch nur der Rauch von dem Feuer das ohne Abzug in der Huette brannte) und schmeckte ganz angenehm. Einige Dorf- und Stammesgeschichten. Spaeter, verabschiedeten wir uns hoeflich und begaben uns in unsere harten "Betten".
Lui hat einen encounter mit einer Stammesfrau
Der naechste Morgen begann recht frueh und nach einem schnellen aber guten Fruehstueck brachen wir zu unserem 6-Stundenmarsch auf. Die Szenerie war aehnlich beeindruckend als am Vortag nur konnten wir diesmal einige Dschungelbewohner beobachten. Schlangen, Tausendfuessler und andere Insekten, ach ja und natuerlich Blutegel, die sich, Sandalen sei Dank, in Horden zwischen unseren Zehen festsaugten und uns bestimmt um einige (Milli)Liter Blut erleichtert haben.
Arbeiter auf der Reisplantage
Nach drei Stunden Marsch durch Matsch, Wasser und Lianen machten wir eine kurze Mittagspause in der sich jeder ueber die in Bananenblaettern eingepackten Nudeln hermachte. Ganz stilecht mit aus Farnstengeln geschnittenen Dschungel-Chop-Sticks. Nach der Pause folgten drei weitere Stunden Urwald-Walk-Action bis wir schliesslich an unserem Camp direkt neben einem grossen Fluss anlangten. Die abendliche und sinnlose Bettenbauaktion wiederholte sich und wir sassen nach dem Essen und einer weiteren Flussbadeaktion beisammen um uns noch naeher kennenzulernen und Travellergeschichten auszutauschen.
Unser Dschungel-Lunch-Paket *lecker*
Tags darauf begannen wir wieder in aller Fruehe mit der ueblichen Katzenwaesche, verstauten unser Gepaeck in wasserdichten Beuteln und bestiegen die frisch gezimmerten Bambusfloesse (Radtkeprojekt laesst gruessen!). Ich bewaffnete mich mit einer langen Bambusstange und uebernahm den Posten des Heck-Steuermanns. Ganz im Tuebinger Stocherkahnstil ging's dann mit der Stroemung den Fluss hinunter. Ab und an mussten wir uns hinsetzen (wobei so mancher Hintern nass wurde) um die teils ordentlichen Stromschnellen (engl. "rapids") unbeschadet zu ueberstehen. Leider war die ganze Rafting-Action schon nach einer Stunde vorbei und wir verliessen unsere Floesse um uns auf den letzten kurzen Trek zu begeben, der uns zurueck zu unserem Pick-Up bringen sollte.
Bambushuette am Fluss
Eine dreiviertel Stunde spaeter sassen wir alle wieder auf der Ladeflaeche und pfluegten ueber die wohl holprigste Strasse unserer gesamten Reise unserem letzten Ziel entgegen. Die Thais scheinen eine ziemliche Affinitaet gegenueber Wasserfaellen zu haben und so ist es nicht verwunderlich, dass unser letzter Stopp ein 60 Meter hoher Wasserfall war. Nur James unser Londoner war mutig genug in dem kalten Wasser zu baden. Abschliessend schossen wir das obligatorische Gruppenfoto, bestiegen den Pick-Up und fuhren in zwei weiteren Stunden zurueck nach Chiang Mai.
Abschlussbild am Wasserfall
Nachdem Abends jeder eine gruendliche Dusche genommen, die Dreckkleidung in die Waescherei gegeben und sich einigermassen erholt hatte, brach die ganze Gruppe auf um den Abend bei einem guten Thai-Essen und einem Bierchen ausklingen zu lassen. Jetzt wo der Muskelkater und die blauen Flecken von unseren weichen Betten verschwunden sind wuerden wir den Trek sofort wieder machen, denn nichts ist so schoen wie durch den Dschungel zu stapfen!
Weil wir aber ein bisschen beknackt sind, haben wir uns gleich fuer den naechsten Tag fuer einen Thai-Kochkurs angemeldet."The Chilli Club" So hiess unsere Kochschule und derName war Programm (ich hatte schon ganz schoen spicy Sachen zu kochen!).
Auf dem Markt
Unser Lehrer glich eher einem Guru der seine Weisheiten und die Kochrezepte in einem maschinengewehrartigen Ton herunterrattern konnte (hab ich au auf Video!), wobei das Beste war, dass sein Englisch dem von Jedimeister Yoda ziemlich glich. Ich musste mir also sehr oft ein Grinsen verkneifen (hat nicht immer geklappt) wenn ich unserem "Yoda"zuhoerte wie er uns in energischem Ton unterrichtete: "Stoer an stoer an dwisd an stoer an dihb fraaiiii!" (umruehren und frittieren...).
Kochen bedarf halt Vorbereitungen
Der Kurs war wirklich gut, wir sind gemeinsam auf den Markt um die Zutaten frisch zu kaufen und anschliessend jeder einzeln zu leckerem Thai-Food zu verarbeiten (jeder 5 Gerichte!!!). Die meiste Zeit ging aber nicht fuer's Kochen sondern fuer die Vorbereitung und die ganze Schnibbelei drauf. Die Wok-Action dauerte immer nur wenige Minuten (schade). Das Ende vom Lied war dass wir vollgestopft is oben hin regungslos auf unserem Bett landeten und nichts mehr machten ausser zu schlafen.
der "Profi" am Wok
Unser letzter Tag in Chiang Mai endete nach einem Besuch auf dem Nacht Bazar mal wieder im Kino. Diesmal "Hellboy2" und weit aus weniger stark gekuehlt...
Heute machen wir uns auf den Weg nach Laos wo wir ne knappe Woche verbringen (wenn alles glatt laeuft) und anschliessend geht's nach Kambodscha um das beruehmte Angkor Wat zu besuchen.
Wir lesen uns also demnaechst aus Laos!
(btw. die Haare sind schon wieder ordentlich gewachsen!)
drTaz - 12. Jul, 11:41
@Michi: Stimmt, dein Haare kannst du schon bald wieder zusammenbinden. So lang wie die geworden sind. :-)