Hi zum erstmal letzten Bericht, denn wir sind mittlerweile ZUHAUSE!
Auf dem Weg zu unserem letzten Abenteuer machten wir fuer eine Nacht Station in Johannesburg. Im Mbizi Backpacker wurden wir superfreundlich empfangen (auch wenn wir ne Stunde auf unseren Pick-Up warten mussten *frier*).
Das Hostel war genial gemuetlich, die Kueche ein Traum (wohl die beste die wir je hatten) und die Betten beheizt(!). Nach ner ordentlichen Portion Nudeln hingen wir im Wohnzimmer gemeinsam mit anderen Backpackern, vor dem grossen Plasmafernseher ab.
Kudu-Fruehstueck
Um 6.00 Uhr brummte das Handy und wir krabbelten aus den Betten *gaehn*, packten unsere Sieben Sachen (naja, vielleicht auch n bissl mehr) und warteten darauf fuer unsere Safari abgeholt zu werden.
Etwas konfus (ob unterschiedlicher Zeitangaben) standen wir im (abgeschlossenen) Hof und uns bangte, dass wir eventuell ne Stunde zu spaet aufgestanden waren. 5 Minuten spaeter war aber auch schon der Bus da und wir machten uns auf die 8 stuendige Reise Richtung Kruger Nationalpark.
wir und unser Ami Mike auf dem Jeep
Nach endloser Fahrt erreichten wir unsere Lodge, abgelegen in einem privaten Game (Wild) Park. Luxus pur! Wir wurden mit einem Willkommensdrink zu unserer stilvoll eingerichteten Huette geleitet und durften uns nach ein paar Minuten schon an einer leckeren Lasagne laben, mjam!
Nach dem Essen gings dann auch schon auf Tour. Im offenen Jeep fuhren wir durchs Gelaende waehrend unser Spotter (sitzt auf der Motorhaube und liesst Faehrten und ist der Erste der vom Loewen gefressen wird, sehr bruhigend) nach wilden Tieren Ausschau hielt.
Zuerst erkundeten wir ein Wasserloch mit Flusspferden, am Wegrand stapfte eine Elefantenherde mit mehreren Jungen an uns vorbei. Wir beobachteten wie ein Elefantenjunges gesaeugt wurde,genial! Im Busch konnten wir nach einiger Zeit ein Nashornpaerchen beim Blaettermampfen beobachten. Zebras liefen uns ueber den Weg (die auffaelligen Streifen sind im trockenen Gestruepp die perfekte Tarnung, man glaubt's kaum!), Affen starrten uns aus den blaetterlosen Baeumen entgegen und langsam brach die Daemmerung herein.
die Elefantenpatroullie
Taschenlampen wurden gezueckt und die Suche ging weiter. Etwas Zeit verstrich doch nach hektischem Funkkontakt preschten wir mitten durch die Wildnis und ploetzlich waren sie da. Rings um uns lungerten Loewen im trockenen Gras. Wir kamen naeher und stoppten neben einem jungen Maennchen das relaxed im Gras lag. Eine Loewin naeherte sich und die beiden begannen sich zu beschnuppern. Sie rieben sich aneinander und...
...da war der Loewenporno auch schon wieder vorbei.
Die beiden trennten sich und wir fuhren ein kleines Stueck weiter. Da lag er. Der Koenig der Loewen, der Oberboss. Neben einem Bueffelkadaver liegend hatte sich das Alphatier breit gemacht. Genuesslich nagte er am Kniegelenk des schon ordentlch zerrupften Tiers (z.B. lag der Unterkiefer schon frei, die Zunge fehlte). Wir sassen stillschweigend auf unseren Sitzen und beobachteten das blutige Treiben. Hinter uns schlich ein Trupp von Loewinnen durchs Gebuech und auf ein mal brach der Loewe in ein Bruellen/Stoehnen/Bellen aus, wie wir es noch nie zuvor gehoert hatten. Die Weibchen antworteten aehnlich und ehe wir es uns versahen fanden wir uns in einem Bruellkonzert wieder das durch Mark und Bein ging. Unser Guide erklaerte uns, dass sich die Tiere so gegenseitig identifizieren und zum Beispiel fremde Maennchen so ausfindig machen koennen.
Die gewaltige Szene beschloss dann auch unseren Abend und wir machten uns auf den (arschkalten) Rueckweg, wo ein leckeres Abendessen auf uns wartete.
Bueffelbuffet
Die Safari am naechsten Tag startete um 5 Uhr und wir fanden uns, gemeinsam mit Mike unserem Amerikaner, in einem offenen, ruetteligen Jeep wieder um die 45 Kilometer zum Krugerpark zurueck zu legen. Am Parkeingang angekommen rotierte unser Planet ungebremst weiter und die Rezeptoren unserer Retina reagiertem im unteren Spektrum des sichtbaren Lichts in einem runden, eingegrenzten Bereich, waehrend die uebrigen Zellen eine diffuse leicht orange-weisse Lichtstimmung an unser Gehirn weiterreichten. Automatisch wurden Stromstoesse an meine Armmuskulatur geleitet, mein rechter Zeigefinger kruemmte sich und...
...Click!...
...der unglaubliche Sonnenaufgang ueber dem verlassenen Afrika, der mit einem rotgluehenden Feuerball ueber der nebelbedeckten, mit blaetterlosen Bauemen gespickten Landschaft, den neuen Tag verkuendete, war mit der Kamera festgehalten. Der perfekte Tourimoment.
Voegel essen Zecken aus dem Büffelfell
Und schon begann die wilde Suche der noch wilderen Wildtiere. Den ganzen Tag wiederzugeben wuerde Stuuuunden dauern, deswegen hier die (etwas unromantische, ich weiss,) Kurzversion.
Zebraherden im vollen Gallopp, ein afrikanischer Zebrastreifen (Zebra auf der Strasse), Antilopen die mit ihrer wunderschoenen Gesichtszeichnung (und einem Hinterteil das den Tieren mit seinem schwarzen M-Bogen den Spitznamen: BuschMcDonalds einbrachte) in unglaublichen Massen im Park auftreten, einsam durch die Buesche streifende Elefantenbullen, Elefantenherden mit ihren kleinen Jungen, Bueffel, Gnus (so genannt wegen dem wirklich komischen Lauten die die von sich geben), Waterbucks (afrikanische, grosse Rehe mit ner Klobrille auf'm Hintern (sieht zumindest so aus)), Kudus (afrikanische noch groessere Rehe! Und wunderscheon!), ein Mungo auf Schlangenjagd, langhalsige Giraffen (mit Jungen), ein paar verstreute Affen, 'n paar faule Loewenweibchen die in der Sonne pennten und ein verstecktes Nashorn. Die beste Entdeckung war ein Leopard (relativ selten) der nach einem vermutlich reichaltigen Essen sein Mittagsschlaefchen auf einem Baum hielt. Schwanz und Pfoten haengen in der Luft und nichts kann ihn aus der Ruhe bringen. Leider war der Baum dermassen weit weg, dass wir versuchen mussten ein Foto durch's Fernglas zu machen, naja, aber trotzdem der beste Spot des Tages.
wo ist der Leopard?
Auch der naechste Morgen wurde (recht frueh) von einem wunderschoenen Sonnenaufgang eingeleitet. Wir machten uns in aller Fruehe zu Fuss auf, den umliegenden Busch zu erkunden. Unser Guide fuehrte uns auf die Faehrte einer wilden Gnu-Herde. Zwischen den nervoesen Tieren entdeckten wir ein paar Bueffel, die den Gnus als zweite Lebensversicherung dienen und haeufig zusammen auftreten. Waehrend wir durch das teils sehr dornige Gestrueppp schlichen und die Sonne uns langsam zu waermen begann, erklaerte uns unser Guide unterschiedliche heimische Pflanzen und ihre Eigenschaften, beziehungsweise die dadurch fuer die "Buschmaenner"entstehenden Vorteile und Anwendunsgebiete. Von Aloe-Vera, ueber einen Baum dessen Wurzeln gegen Geschlechtskrankheiten helfen, einem Baum aus dessen kleinen Fruechten Alkohol erzeugt wird und zu unser aller Belustigung ein Strauch dessen Aeste man als Zahnbuerste benutzen kann (wesentlich angenehmer wie sich Sand zwischen die Zaehne zu schieben...).
Aloe Vera Pflanze
Nach dem Bushwalk rief uns mit wilder Trommelei ein mordsmaessiges Fruehstueck mit allem was dazu gehoert zurueck in die Lodge. Gut gefuellt packten wir dann unsere Rucksaecke (und die ueberdimensionale Souvenirtasche!) und machten uns auf den 7 stuendigen Rueckweg nach Johannesburg, der uns als kleines i-Tuepfelchen am Blyde-Canyon (drittgroesster der Welt oder so) in den Drakensberg-Mountains vorbeibrachte.
bloeder Gesichtsausdruck am Canyon
In Jo'Burg wurden wir direkt am Flughafen rausgeschmissen, checkten bei Virgin ein und bestiegen wenig spaeter die "Boing"747-400 nach London. Der Flieger war vollkommen ausgebucht und wir konnten jeder nur einen Sitz fuer uns beanspruchen (pech fuer die Lui die sonst immer drei braucht um sich hinzulegen).
Am fruehen Morgen erreichten wir dann London von wo uns ein (auch total voller) British Airways- Flieger nach Stuttgart gebracht hat.
Zebra's on the run
Tja und das bedeutet, wir sind wieder zurueck, das halbe Jahr ist vorbei und jetzt heisst es sich nach einem Job umzuschauen um wieder Geld fuer die naechste Reise zu sammeln...
Eine kleine Neuigkeit zum Schluss. Wir kommen ins Fernsehen! Mitte naechsten Monats werden wir in einer Live-Show ueber unsere Reise berichten, is das ned cool?
Aus dem Grund werde ich versuchen den Blog auch weiter am Leben zu halten und, wenn mich mein Fabrik-Job beim Daimler nict zu sehr schlaucht, in eine allgemeine Traveller-Website umbauen, wo dann jeder von seinen Abenteuern rund um den Globus berichten kann.
Wir moechten uns zum Schluss noch bei allen bedanken die mit uns hier online waehrend dem letzten halben Jahr mitgereist sind, wir hatten sehr viel Spass daran euch zu berichten und hoffen dass ihr uns jetzt wo wir uns wieder zurueck sind nicht mit allzu vielen Fragen loechert (soviel gibt's nicht mehr zu erzaehlen). Naja, wenn ihr mich in einem guten Moment erwischt kann ich ja sowieso nicht mehr mit reden aufhoer'n, und es finden sich bestimmt noch einige Abenteuer die nicht hier im Blog gelandet sind (und ein paar Sachen haben wir euch auch verschwiegen... Googled doch mal Bloukrans, oder Nevis Highwire *g*)
Das war's also von uns, und jetzt lass ich meiner geliebten Reisebegleitung (und fleissigen Korrekturleserin) Lui auch noch 'n bissl Platz um ihren Senf hier hin zu schreiben...
"miez!"
also,ich hoff ihr sitzt am 24.September alle gespannt vor dem Fernseher und habt RTL 2 angeschalten um uns tatkraeftig zu unterstuetzen....
Danke an alle treuen Leser und Mitreisenden, ich bin wieder daheim und meinen Festnetzansschluss habt ihr ja alle...Ruf mich an! :)
Bis zu weiteren Abenteuern
euer Dreamteam
Tazi und Lui
drTaz - 21. Aug, 19:50