Hi! zum neu'sten Bericht aus Down Under.
Nachdem wir unsere Zelte in Cairns abgebrochen hatten,sind wir mit dem Bus nach Townsville gefahren, wo die Lui ja unbedingt diese putzigen possierlichen Pandas, aeh Koalas (sorry die Aliteration war grad' so schoen...) halten wollte.
Nach ein paar Stunden Fahrt erreichten wir dann endlich Townsville, anscheinend die zweitgroesste Stadt Queenslands, was man aber mal garnicht merkt!
Nachdem wir das kurze Stueck vom Busbahnhof zu unserem Backpacker geschlappt (ja, da wir mittlerweile fast immer in FlipFlops unterwegs sind (ich hasse es) ist der Terminus “geschlappt” hier durchaus anebracht) sind, gings erstmal darum was zu Essen zu finden und dabei 'n bissl die Stadt zu erkunden.
Townsville ist zwar sehr ausgedehnt, der Stadtkern allerdings ist laecherlich klein.
Die meisten Laeden hatten irendwie geschlossen, warum, dazu spaeter. Erstmal wurde der Hunger durch den wohl matschigsten HotDog den ich jemals in Haenden hatte gestillt. Anschliessend begannen wir mit unserem OSB. Ueber die Victoria-Bridge, die Flinders Street entlang, bis zur Marina mit den vielen Seegelbooten die dort vor Anker lagen. Dort entdeckten wir dann auch das ReefHQ, angeblich das groesste Riffaquarium der Region (vieleicht auch der ganzen Welt?). Von der Lauferei und der fiesen Hitze erstmal geschafft, ging's zurueck in unsere Adventurers Lodge, wo ich mich erstmal um meine Waesche (ne echt zeitraubende Angelegeheit) kuemmerte, waehrend die Lui, aeh, keine Ahnung was die Lui da nebenher gemacht hat, vermutlich sich was zu essen gekocht...
Der "Blindfisch" (ein riesiger Hai mit seeeehr kleinen Augen)
Waehrend meine Klamotten ihre endlosen Runden im “Toploader” drehten um sich ansschliessend im “Dry-Tumbler” zu vergnuegen (klingt fast wie auf'm Wasen!) schnappte ich mir zum ersten mal meinen Thailand-Reisefuehrer und begann zu blaettern...
...Juhuu Internet kostet da nur 20 Cent die Stunde, Jiiihhhhaaaa!...
Nachdem meine Waesche fertig war, ist dann auch die Lui aufgetaucht und wir informierten uns wie man am besten zu diesem Koalaviecherknuddelzoo kommt. Da traf uns dann fast der Schlag, denn mit dem Preisaufschlag zum Koalahalten und dem Transport zum Zoo, verdoppelte sich der Preis auf gut ueber 40 Dollar! Wir beschlossen dann, das Koalaknuddeln auf Brisbane zu verschieben und stattdessen dem kleinen Nemo und seinen Freunden einen Besuch im ReefHQ abzustatten. Der Plan fuer den folgenden Tag stand also, doch was fangen wir mit dem angebrochenen Abend an? Ins Kino, was denn sonst!
Also nen Voucher an der Reception geholt und auf zum Filmtempel gemacht.
Dort entschieden wir uns dann in “Untraceable” zu geh'n. 'Nem ordentlichen Thriller ueber nen Moerder der seine Morde live ins Internet streamt, juheee! Der Film war zwar etwas uebertrieben, aber trotzdem nicht schlecht...
Tags darauf sind wir dann recht frueh ins Aquarium, wir wollten die Zeit ja gut nutzen (und die Lui wollt Nachmittags noch 'n bissl shoppen geh'n, jaja, so sind se halt...).
Die grosse Aquarienlandschaft war vermutlich das beste Aquarium das wir bisher besucht hatten. Ein fantastischer Blick auf Korallen und ihre kleinen und groesseren Bewohner. Gleich am Anfang wurden wir von einem sehr scheuen Nemo (ja, alle Clownfische heissen Nemo) begruesst. Einige der angebotenen Fuehrungen konnten wir mit machen und so einiges ueber die Entstehung des Great Barrier Reefs und einen Haufen ueber seine putzigen und eher nicht so putzigen (weil arschgiftig oder ziemlich bissig) Bewohner lernen. In einem Unterwassertunnel konnten wir uns mit einer Taucherin unterhalten die uns mit Mikrofon und Kopfhoerern ausgestattet die Raeuber des Riffs (Haie und andere ziemlich grosse Fische) vorstellte, sowie uns mit der Wasserschildkroete (Name der Redaktion unbekannt) bekannt machte.
Die namenlose Schildkroete laesst sich am Panzer kraulen *geniess*
Zum Mittagessen verliessen wir dann das ReefHQ. Die Lui machte sich anschliessend zum Bummeln auf, waehrend ich mich nochmal zu den Fischen gesellte.
Abends bin ich dann nochmal ins Kino um mir endlich “Street Kings” reinzuziehen. Ein aeusserst gewalttaetiger Film, hier in Aussiland trotz weggeschossener Gesichtshaelften trotzdem ab 15 Jahren, tztztz. S Loisle ist waehrenddessen in die Monsoon Bar (wo ich am abend zuvor ziemlich gut gegessen hatte, geile Location!!!) wo ne Tango-Tanz-Veranstaltung war. Am naechsten Morgen galt es noch ein bisschen Zeit zu verpruegeln, bis wir dann endlich in unseren Bus gen Sueden (nicht der Sonne hinterher, sondern tendenziell eher von ihr weg, jaja, verdrehte Welt) stiegen.
Abends kamen wir dann in Airlie Beach an, wo es von Strandschoehnheiten und Backpackern nur so wimmelt. Bei unserem OSB stellten wir fest, dass die Stadt im Prinzip von den Touris lebt, die hier vor ihrem Trip auf die Whitsunday Islands Station machen. Nach dem Check-In auf unser Boot gings dann, zusaetzlch jetzt noch mit “Stinger-Suits” (leichte Neoprenanzuege gegen Quallenstiche) bepackt, ins Hostel und der Abend war im Prinzip gelaufen.
Am naechsten Morgen sind wir dann ausgecheckt und haben unser Gepaeck im Luggage-Storage fuer die naechsten drei Tage eingeschlossen. Das Einzigste was mit aufs Boot durfte war ein kleiner Rucksack mit Schwimmsach, Klammoten, 'nem Handtuch und was Trinkbarem. Der Shuttelbus brachte uns dann zum Hafen wo wir unser Boot die “Boomerang” bestiegen. Die “Boomerang” ist ein in Deutschland designtes (was 'n Wort) Tall-Ship, welches bis vor einigen Jahren noch an grossen Rennen teilgenommen hat und dabei z.B. den ersten Platz in der “world maxi series” einfuhr. Der Einmaster ist fast 30 Meter lang, ca. 7 Meter breit und 34 Meter hoch. An Board befanden sich die 4 Mann starke Crew und 28 Passagiere, unter denen wir witzigerweise Sally und Leona entdeckten, die mit uns im Straybus durch Neuseeland getingelt sind! So ist das, die Travellerwelt ist ziemlich klein.
Nachdem wir unser spaerliches Gepaeck in unseren engen Kojen verstaut hatten gings los, von Airlie Beach nach Daydream Island, wo wir vor Anker gingen und unseren zweiten Schnorcheltrip am Great Barrier Reef machen konnten. Abends wurden wir dann mit super Essen vom Grill versorgt und starteten in die mehr oder weniger lange Nacht des Kennenlernens an Deck, waehrend ueber uns die Milchstrasse leuchtete.
Harte Arbeit fuer "harte" Seemaenner
Um 7.30 Uhr war dann am naechsten Morgen Wecken angesagt und nach einem kurzen Muesli machten wir das Boot klar zum Segelsetzen. Eine Arbeit die 8 Leute beschaeftigte. Ich selber durfte mir an einer von 3 Winden die Seele aus dem Leib kurbeln. Mit dem Kommando “To the front of the boat” legten wir uns richtig ins Zeug um das Hauptsegel hoch zu ziehen. Was anfangs noch ganz gut ging, endete in einem leichten Muskelkater! Mit gesetzten Segeln flogen wir dann uebers Wasser, das uns mit den doch recht hohen Wellen ordentlich durchschuettelte und vor allem nass machte! Was'n Spass! Am eisteelosen Long Island vorbei ging's zu groessten Insel, Whitsunday Island. Dort gingen wir erneut vor Anker und konnten mit Taucherbrille, Schnorchel und natuerlich dem “Stinger-Suit” bewaffnet erneut in die unglaublich farenpraechtige Korallenwelt des Riffs eintauchen. Diesesmal war wohl am beeindruckendsten, denn die unzaehligen kleinen neugierigen Fische die uns umschwammen bildeten eine faszinierendee Unterwasserszenerie. Der groesste Fisch der uns ueber den Weg geschwommen ist, war ein gruener Maori Humpback Irgendwas der wohl weit ueber einen Meter lang war!
Lui, Sally und Leona, unsere "King's" Queens
Nach der Schnorchelei machten wir vom Strand aus einen kurzen Buschwalk auf die andere Seite der Insel, wo uns der kilometerlange “Whitehaven Beach” in strahlendem Weiss begruesste. Der Sand dort enthaelt 98% Sillicium und ist der weisseste Sand der Welt (angeblich). Nicht nur dass der Sand richtig weiss ist, er ist auch noch fast so fein wie Mehl, krass!
Michi's frisch sandpolierte D-Mark (sieht aus wie neu!)
Ein Umstand der den Trip ordentlich beeinflusste war allerdings eher unfreundlicher Natur. Ausser den 32 Personen an Board, befand sich noch eine Horde kleiner nerviger Kaefer, den weitverbreiteten und gefuerchteten “Bedbugs”, die sich, wie koennte es auch anders sein in Lui's Bett eingenistet hatten. Was daraus resultierte war eine von gut 300 Bissen uebersaethe Frau Zinsser, die von der ganzen Juckerei fast in den Wahnsinn getrieben wurde. Eine echt ueble Geschichte. An Schlaf war da die darauffolgende Nacht kaum zu denken. Trotz Ungezieferspray und Bettwechsel war das glaube ich ein ziemlich heftiges Erlebnis.
Ich, der ich auch von Moskitos (die die Lui anscheinend lieben) nahezu verschont werde, konnte bis auf das eingebildete Krabbeln unter meiner Bettdecke zum Glueck keinen einzigen Biss verzeichnen. So fies es klingt, manche nehmen Autan auf reisen mit, ich einfach die Lui (oh ,wie gemein! aber mich erwischts irgendwann bestimmt auch noch).
Nach einer eher unruhigen Nacht setzten wir am naechsten Tag wieder frueh die Segel und segelten durch die Whitsunday Passage zurueck nach Airlie Beach.
Dort galt es erstmal zu Duschen (mitten im oeffentlichen Park) um dann Lui's Klamotten gruendlich zu waschen und vor allem in den Trockner zu hauen, um saemtliche Kaefer loszuwerden. Die Zeit bis zur Abfahrt unseres Busses verbrachten wir dann wie Nomaden und zogen mit unserem ganzen Geraffel durch die Stadt.
Whitehaven Beach, der strandigste Strand der Welt?
Der Nachtbus brachte uns abends in 14 Stunden nach Rainbow Beach, wo wir jetzt ziemlich fertig sitzen, den Bericht schreiben und versuchen unseren von der Travelagency verbockten Reiseplan zu fixen. Fraser Island faellt schommal wech, na danke! Egal, geht's halt frueher nach Brisbane in den Zoo... Koalas nehmt euch in Acht, die Lui naht!
Stay tuned!
Ich fang hier langsam an echt Romane zu schreiben...
drTaz - 12. Mai, 03:53