Kambodscha - Siem Reap, Tempel von Angkor

One, two, three, four, five, six, seven, eight, nine, ten,

eins, zwei, drei, vier, fuenf, sechs, sieben, acht, neun, zehn,

un, deux, trois, quatre, cinq, six, sept, huit, neuf, dix,

uno, dos, tres, cuatro, cinco, seis, siete, ocho, nueve, diez,

ichi, ni, san, shi, go, roku, shichi, hachi, kyū, jū,

shunya, ek, do, tin, car, panc, cha, sat, ath, nau, das...

Wenn ihr bis hierher noch nicht gelangweilt seid, dann Hallo! zu unserem ersten Bericht aus Kambodscha! Warum die ganze Zaehlerei? Nunja, wenn ihr irgendwann in eurem Leben mal den Entschluss fasst, euch das beruehmte Angkor Wat anzusehen, dann solltet ihr euch auf Heerscharen kleiner Kinder vorbereiten, die euch Postkartensets verkaufen wollen. (Immer 10 Karten pro Set, deswegen die ganze Zaehlaction, waehrend die Kinder die Postkarten durchgehen...) Aber nicht nur Postkarten werden verkauft. Armreife, Pfeifen, Ketten, Faecher und vor allem "Cold Drink! You by with me, cheap, cheap!". Wenn man ablehnt, so bekommt man "Ok, you buy with me when you come back!" zu hoeren. Auf ein "No, thank you" bekommt man "Yes, thank you!" als Antwort. An jedem der etlichen Tempel kommen einem Kinderhorden entgegen und das Spiel wiederholt sich. Alltag in Kambodscha.

Nach der Schreckensherrschaft der "Khmer Rouge" (rote Khmer, aufgrund ihrer kommunistischen Einstellung), der unzaehlige Kriege gegen andere asiatische Laender, die Franzosen und die Amerikaner im Vietnam-Krieg, ist das Land tief gezeichnet.
Waisenhaeuser und Kinderkrankenhaeuser saeumen die Strassen. Verstuemmelte Menschen mit teils kaputten Protesen verkaufen Waren (meist fuer einen Dollar) und Schilder die vor Minen warnen, oder geraeumte Minenfelder auszeichnen praegen die Landschaft.
Der Altersdurchschnitt ist hier weit, weit, weit unter dem Deutschen und so sind die vielen Kinder die auf der Strasse Waren anbieten nicht verwunderlich. Teils harter Tobak den man hier zu Gesicht bekommt...


Waisenkinder stellen Lederwaren her

Von Vientiane in Laos, sind wir direkt nach Siem Reap geflogen (um uns 4 Tage Busfahrt zu ersparen). Siem Reap ist das Tor zu den Tempeln von Angkor und dem kambodschianischen Nationalsymbol Angkor Wat (auch auf der Nationalfahne abgebildet!). Gaestehaeuser und Tuk-Tuks gibt es wie Sand am Meer. Und auch Sand gibt es wie Sand am Meer, nur dass er sich hier als feine Schicht auf Strassen und Lungen ablegt.
Nach einer kurzen Taxifahrt vom Flughafen (stolze 7 Dollar!), erreichten wir unser efeubehangenes und deswegen gluecklicherweise angenehm kuehles Guesthouse. Unser Fahrer hatte uns gleich seinen "Bruder" (Verwandtschaftsgrade werden hier eher locker gehandhabt) als Tuk-Tuk-Fahrer fuer unsere Tempelbesuche empfohlen und wir taten ihm den Gefallen und akzeptierten. Fuer irgendwas zwischen 10 und 15 Dollar, wird man, vom "privaten" Fahrer, den ganzen (oder eher den halben) Tag in einer von einem Roller gezogenen Rikscha von Tempel zu Tempel gefahren. Ist auch wirklich noetig, denn die Distanzen sind gross und die Hitze so hoch wie manche Tempeltreppen.


die ersten Tempeltuerm(ch)e(n)

Nach einer Erholungspause und Eingewoehnungsphase sind wir dann abends auf den Nachtmarkt (gaengige abendliche Beschaeftigung bei Asiareisen, wie ihr mittlerweile sicherlich bemerkt habt) und danach gings recht frueh ins Bett (Schlaf nacholen).

Vom Handy geweckt, zogen wir am naechsten Tag los zu unserer Tempelentdeckertour a la Indiana Jones, bzw. im Fall von Angkor eher im Stil von Lara Croft. Unser Tuk-Tuk (nennt sich hier "Remork") brachte uns als Erstes zu einem Checkpoint wo wir fuer 40$ ! einen Drei-Tage-Pass kaufen mussten. Anschliessend fuhren wir zu unserer ersten Location, den abseits gelegenen Roluos Tempeln.
Die Tempelanlagen sind die aeltesten und in einem ganz anderen Stil erbaut als die wesentlich bekannteren Anlagen rund um Angkor Wat. Umgeben von hohen, alten Baeumen mit grossen Brettwurzeln liegen alle Tempel in einem wunderschoenen Gruen eingebettet. Mit wesentlich weniger Touris war die Atmosphaehre auch total entspannt und ruhig und wir genossen es zwischen den Ruinen umher zu wandeln und halb zerfallene Elefantenstatuen zu bewundern. Nachdem wir die bekanntesten der Roluos Tempel gesehen hatten (und schon ordentlich Fotos geschossen waren), kletterten wir erneut auf das hyperweiche Sitzkissen unserer Kutsche und brausten los in Richtung der alten Tempelstadt Angkor Thom.


lauschiges Plaetzchen

Umgeben von einer 6 Meter hohen und 8 Meter breiten Mauer, liegt im Herzen Angkor Thoms der Bayon-Tempel. Wow! Wie aus einem Abenteurerbuch beobachten uns riesige Steingesichter die die unzaehligen Tuerme zieren. Wir erkunden dunkle Gaenge und verwinkelte Ecken und dringen, vor den unbermherzigen Sonnenstrahlen fluechtend, immer weiter in die Tempelanlage vor. Die reich verzierten Waende zeigen Daemonen und in den Stein gehauene Taenzerinnen. Die Ornamente die die Mauern bedecken sind teils sehr filigran und in einem ganz eigenen Stil, am gernsten wuerde man das alles irgendwie abpausen!
Nach einem leckeren Mittagessen (im Restaurant der "Schwester" unseres Fahrers, jaja so laeuft das hier halt) ging unsere Entdeckertour weiter und wir bestiegen die Terasse der Elefanten und durchsuchten den Dschungel (oder Wald?) nach weiteren Tempeln.
Voellig erschoepft beendeten wir unsere Tour am ersten Tag bei einem guten Abendessen in der Pub-Street, der Restaurant-und-Bar-Touri-Meile hier in Siem Reap.


Bayon (der Tempel mit den vielen Gesichtern)

Der naechste Tag begann verhaeltnismaessig frueh (um 9...) um nach Moeglichkeit der Hitze hier etwas zu entgehen, denn heute stand etwas mehr Lauferei auf dem Programm. Wir bestiegen unser Tuk-Tuk und Mr.Chan *g* unser "Driver" fuhr mit uns den "Big Circle" ab. "Big" nicht unbedingt weil die Tempel irgendwie gross sind, sondern, weil es 27 Km waren und wir zu mehreren Tempeln nochmal einen guten Kilometer hinlaufen mussten.
Die Tempel (ich schreib hier immer von Tempeln, manche Gebaeude warern aber z.B. auch Schulen fuer Moenche usw., bitte nicht kleinlich sein...) auf der grossen Runde zeichneten sich vor allem durch ihre Unterschiedlichkeit aus. Da war die alte Universitaet, ein Wassertempel der ehemals von grossen Wasserbasins umgeben war und einige kleinere Anlagen die vor allem durch ihren Charme beeindruckten.
Wir beendeten das Sightseeing recht frueh (so gegen Mittag) und verkrochen uns fuer ein weilchen (nach einer kalten Dusche!) in unserem Zimmer, denn draussen war's einfach zuuu warm!


Lui geniesst das Sonnenlicht (,ich find des Foto schoen, Sie nicht) (Achtung Reim!)

Fuer unseren letzten Tag hatten wir uns das "Highlight" Angkor Wat und den Tempel Ta Prohm, der als Filmset fuer "Tomb Raider" gedient hat, aufgehoben. Um 4.30 Uhr kletterten wir ziemlich muede aus unserem Bett und stiegen in das Tuk-Tuk. Der Sonnenaufgang ueber Angkor Wat, der wohl clicheehafteste Moment den man in Kambodscha erleben kann, ruft!
Der Himmel faerbte sich langsam rot-orange und wir machten die ersten Schnappschuesse. Gemeinsam mit hunderten anderer Touris stuermten wir den Garten der den Tempel umgibt, nur um "das eine Foto" zu schiessen. Majestaetisch erhoben sich die drei Tuerme (die eigentlich fuenf sind) ueber unseren Koepfen und sofort kam ein bekanntes Ulmer-Feeling auf. Kennt ihr das noch? Ihr wollt ein Bild vom Ulmer Muenster schiessen und irgendwie steht euch immer so ein bloedes Baugeruest im Weg? Tja, genau solch ein Geruest begruesste uns, juhuu! Nun gut, wir wollen ja ned das dieses Wahrzeichen einfach so in sich zusammenstuerzt, aber jetzt muss ich wohl Photoshop bemuehen um mein "eines Foto" zu bekommen...


Angkor Wat, kitschig schoen

Unserem Masterplan folgend, brachen wir dann unseren Besuch in Angkor Wat ab und fuhren schnurstracks zu Ta Prohm. Der Tempel machte die ganze morgendliche Hektik wieder gut, denn wir waren die EINZIGSTEN! Besucher. Ausser uns kletterten nur Ameisen und Spinnen durch die gruen bewachsenen Ruinen. Die ersten warmen Sonnenstrahlen brachen durch die Baumkronen und der Tempel erschien wie in einem Maerchenschlaf. Kein Wunder das hier ein Film gedreht wurde, wir fuehlen uns direkt wie in einem klassischen Abenteuerfilm. Jeden moment brechen Eingebohrene mit Blasrohren aus dem Dickicht und umzingeln uns. Wir werden gefangen genommen und vor den Hohepriester gebracht, der vor einem grossen Steinaltar auf einem Podest aus Bambus steht und in seinen Armen einen langen scharfen Dolch wiegt. Doch wir sind im von Buddhismus gepraegten Kambodscha. Hier fegen Moenche den Weg vor sich um nicht auf ein noch so kleines Lebewesen zu treten. Nein, hier passiert sowas nicht. Ansatt mit Bastroecken bekleideter Stammesbewohner ueberwaeltigt uns nur das wunderschoene Setting und die Ruhe die dieser Ort ausstrahlt.
Nachdem dann langsam die ersten Touris (aeh, wir, wir sind keine Touris!) eintrudelten, verliessen wir Ta Prohm und machten uns auf den Weg zurueck zum Angkor Wat.


Ta Prohm: Die Natur kehrt zurueck...

Die Sonne brannte mittlerweile schon ziemlich und wir (wir hatten noch nicht mal gefruehstueckt!) versuchten den ersten Wasserverlust duch "Cold Drinks" zu kompensieren.
Mit ordentlich Wasser bewaffnet, waren wir bereit uns von der vielgepriesenen Schoenheit Angkors begeistern zu lassen. Kaum Touristen waren in den ewig langen Gaengen zu sehen (vermutlich alle gerade dick beim Fruehstucken) und wir hatten Angkor Wat fuer uns allein...

...die Begeisterung hielt sich allerdings in Grenzen. Ob seiner Groesse und den fuer die Touristenhorden freigeraeumten Wegen, Gaengen und Plaetzen, fehlt es Angkor Wat an all den spannenden Ecken und Besonderheiten welche den meisten anderen Tempeln einen unvergleichlichen Charakter verschafften. Der zentrale Komplex mit den beruehmten Tuermen war wegen Bauarbeiten geschlossen und die ewig langen Wandreliefs mit religioesen Szenen waren zwar beeindruckend gross, verloren aber aufgrund ihrer Fuelle einiges an Aussagekraft.


Shadowland (Ein bisschen Spass muss sein...)

Mehr oder weniger unbeeindruckt verliessen wir nach fast 2 Stunden den Tempel und fuhren, so platt es klingt, zum Fruehstueck. Mit einem ausgedehnten American Breakfast im Restaurant "Temple" das fast mehr Charakter hat als Angkor Wat selbst (ok, das war jetzt zu hart) beschlossen wir unser Tempelabenteuer in Kambodscha.

In der Naehe unseres Guesthouses befindet sich ein grosses Kinderkrankenhaus, das dort kostenlos Kranke behandelt und wir haben beschlossen heute Nachmittag dorthin zu gehen und Blut zu spenden. Es ist einfach grausam in welchen Umstaenden die Kinder und Jugendlichen hier teilweise leben und wir wollen wenigstens ein bisschen helfen.

Morgen fahren wir (hoffentlich) in die Hauptstadt Phnom Penh von wo aus wir dann einige Tage spaeter ueber Bangkok nach Singapur fliegen. Und das war's dann mit Asien...
Keine vier Wochen mehr und wir sind wieder zurueck in Deutschland, seht zu dass bis dahin das Wetter besser ist ! ! !

Sodele hier ist jetzt wie versprochen das Videoechen:

Juu (Gast) - 23. Jul, 16:17

Keine Angst, der Sommer ist grade wieder am Zurückkommen (wie lang er bleibt, weiß aber keiner..)
Macht´s gut und genießt die 4 Wochen noch ordentlich!

BrigitteCharly - 23. Jul, 23:39

... nur noch 29 Tage ...

bis zu Eurer Rueckkehr!! Wir freuen uns schon auf Euch!!!

btw. schaut mal auf Euren "sitemeter". Wenn der richtig funktioniert, habt ihr jetzt 6.046 Zugriffe!!!!!!!! Ist ja kaum zu glauben, aber bei Euren interessanten und erfrischenden Berichten ist das wirklich auch kein Wunder. Vielleicht liegts auch an mir, schau sicherlich 2x täglich rein.

sonja.zinsser - 24. Jul, 12:37

Lui beim Sonnenlichtgenuss

ich finde das Foto auch schön.
wir freuen uns schon auf August - da kommt ihr wieder zurück.
Egal wie das Wetter sein wird, durch euch wird BaWü auf jeden Fall
heller
Grüße Soni und Joa

Sylvia (Gast) - 15. Aug, 17:39

Maaann...

Die Tempel sind ja echt hammermäßig toll... Kann mir gar nicht vorstellen, dass man sich da fühlt wie vorm Münster *g*.
Und echt sozial dass ihr brav blutspenden gegangen seid. =)

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